Gebrüder Hagge GbR

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Über den Betrieb

Die Hofstätte von Gustav Hagge befindet sich in Dithmarschen, wo er neben dem Weidemastbetrieb auch einen konventionellen Marktfruchtbetrieb betreibt. Die Ackerböden dieser Region sind extrem fruchtbau und werden aus diesem Grund intensiv mit Marktfruchtbau aber auch Freilandgemüsebau bewirtschaftet. Der wesentliche Anteil der Weideflächen befindet sich jedoch auf Eiderstedt, wo die Böden auch sehr fruchtbar sind, jedoch aus historischen Gründen zum Großteil nicht in Ackerland umgewandelt wurden. Mit dem europäischen Vogelschutzgebiet, besteht zudem ein Umbruchverbot für Grünland auf Eiderstedt.

Mit einem hohen durchschnittlichen Jahresniederschlag von 823 mm und hohen Grünlandzahlen von bis zu 80 Bodenpunkten, sind die Weideflächen von Gustav Hagge sehr produktiv und bieten mit ihren Weißklee und Weidelgras dominierten Beständen eine hervorragende Futterqualität. Neben den Marschgrünlandflächen bewirtschaftet Gustav Hagge auch noch Niedermoorflächen in einem Naturschutzgebiet, welche er zur Heumahd nutzt.
Neben dem Marktfruchtbetrieb in Dithmarschen, hat Gustav Hagge über die Ochsen- und Färsenmast bei Biopark einen weiteren Betriebszweig aufgebaut. Zu diesem Zweck hat er immer weitere Flächen auf Eiderstedt hinzugepachtet oder erworben. Somit dieser Betriebszweig stetig wachsen.

Die Masttiere bezieht Gustav Hagge von anderen Biopark Betrieben, überwiegend aus Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. In diesen Betrieben ist aufgrund der schlechteren Standortverhältnisse eine Weidemast kaum wirtschaftlich umzusetzen. Die Tiere werden dann ab Mai auf den Weideflächen aufgetrieben bis dann im Oktober der Abtrieb erfolgt.
Das europäische Vogelschutzgebiet auf Eiderstedt ist von überregionaler Bedeutung für den Artenschutz. Der Erfolg des Artenschutzes ist hier jedoch eng mit dem Erhalt der Weidewirtschaft und damit dem Erhalt des Grünlands verknüpft. Um jedoch Weidewirtschaft in einer Region mit sehr hohem Flächendruck erhalten zu können, bedarf es wirtschaftlich stabiler Produktionssysteme, damit sich auch auf Dauer Bewirtschafter finden lassen, die sich dazu bereit erklären nach solch strengen Auflagen zu arbeiten. Mit der Ochsen- und Färsenmast von Biopark ist dies auf Eiderstedt gelungen.

Gesamtfläche 200 ha, 190 ha Grünland und 10 ha Ackerland

Rinderhaltung

328 Rinder

Maßnahmen für die Artenvielfalt

Auf dem Betrieb von Gustav Hagge kommen folgende Naturschutzleistungen zur Anwendung:
Die einzelnen Maßnahmen umfassen Teilflächen auf dem Betrieb.

  • Kleegras Basis
  • Geringer Anteil von Mais
  • Grünland Basis
  • Walzen / Schleppen nicht 15.3. bis 31.7.
  • Keine Düngung
  • Beweidung von Grabenrändern (Eiderstedt)
  • Amphibiengewässer, Kleingewässer
  • Vogelhabitate in Ställen und Scheunen
  • Nassgrünland

Landwirtschaft und Artenvielfalt

Der Schwerpunkt der Betriebsfläche liegt im europäischen Vogelschutzgebiet Eiderstedt und wird hier unter strengen Auflagen eines Managementplan bewirtschaftet, der den Schutz der vorkommenden seltenen Vogelwelt zum Ziel hat. Dies betrifft einerseits durchziehende Gastvögel (Wildgänse), aber auch vor allem seltene Wiesenbrüter, deren Bestandszahlen in den letzten Jahrzehnten stetig gesunken sind (Kiebitz, Rotschenkel, Austernfischer etc.). Eine Sonderstellung hat hierbei die auf Eiderstedt noch vorkommende Trauerseeschwalbe, sie hat eine sehr hohe Schutzpriorität, da sie in Deutschland als vom Aussterben bedroht gilt.
Der Managementplan setzt sich zusammen aus klassischen Bewirtschaftungsauflagen des Vogelschutzes, wie etwa die Einschränkung der mechanischen Grünlandpflege (Verbot von Walzen und Schleppen), einem Düngungsverbot oder der Begrenzung des Viehbesatzes. Diese Auflagen sind darauf ausgerichtet den Bruterfolg der Wiesenbrüter zu gewährleisten. Neben diesen Bewirtschaftungsauflagen werden auch aktive Maßnahmen zur Biotopschaffung umgesetzt, so werden gezielt Entwässerungsgräben angestaut um ein trockenfallen im Sommer zu verhindern und somit weiter ihre Funktion als Nahrungshabitat für stochernde Wiesenvögel (z.B. Austernfischer) erfüllen zu können. Außerdem werden Kleingewässer oder Blänken angelegt, die ebenfalls ein wichtiges Nahrungshabitat für Wiesenbrüter darstellen.

Neben den Weideflächen auf Eiderstedt bewirtschaftet der Betrieb noch Heumahdflächen im Rehmer Moor, einem Niedermoor, dessen Flächen Größtenteils unter den Aspekten des Naturschutzes bewirtschaftet werden. So darf frühestens ab dem 20.06 gemäht werden. Zusätzlich hat sich der Betrieb dazu entschlossen überjährig ungenutzte Streifen stehenzulassen. Diese dienen verschiedenen Tierarten als Rückzugsraum auch während der Mahdzeit.
Erwähnenswert an dieser Stelle wären noch die sogenannten Tränkekuhlen, die auf fast jeder Weidefläche vorzufinden sind. Diese künstlich angelegten Kleingewässer dienen von je her zum Tränken des Weideviehs und bieten mit ihren feuchten und dadurch weichen Rändern ein wichtiges Nahrungshabitat für stochernde Wiesenvögel.

Kontakt

Gohweg 19 / 25774 Hemme