Bioland-Betrieb Jörge Penk

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Über den Betrieb

Der Betrieb von Jörge Penk liegt im Süden von Niedersachsen in Moringen nördlich von Göttingen Es werden zahlreiche Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung der Artenvielfalt umgesetzt. Neben Gemüse- und Ackerbau betreibt der Betrieb auch eine vielfältige Tierhaltung. Die Produkte werden u.a. auch im eigenen Hofladen vermarktet. Der Betrieb wurde 1985 auf ökologischen Landbau umgestellt und ist Mitglied bei Bioland.

15ha Ackerland und 1ha Grünland

Gemischtbetrieb mit Schwerpunkt Gemüsebau

10 Mastschweine, 5 Ziegen, 1500 Legehennen

Maßnahmen für die Artenvielfalt

Auf dem Betrieb werden viele unterschiedliche Naturschutzleistungen erbracht. Die einzelnen Maßnahmen werden auf ausgewählten Flächen bzw. Teilflächen umgesetzt.

Ackerland
  • Reduktion von Striegeln und Hacken
  • Anbau von Luzerne-/Klee-Grasgemenge (LKG)
  • Stehenlassen von Teilflächen im LKG
  • Mosaiknutzung im LKG
  • Blühflächen
  • Kleinflächige Anbaustruktur
Grünland
  • Extensive Wiesen und Weiden
  • Reduzierte Düngung
  • Verzicht auf Walzen und Schleppen
  • Ruhephasen in der Brutzeit im Grünland
  • Stehenlassen von Teilflächen im Grünland
  • Mosaiknutzung im Grünland
  • Heunutzung
  • Schonende Mahdverfahren
Landschaftselemente
  • Streuobst
  • Kopfweiden
  • Säume und Feldraine
  • Fließgewässer als Lebensraum
  • Totholzhaufen/Natursteinmauern
  • Gehölzpflege
Hofstelle
  • Ställe und Scheunen als Vogelhabitate
  • Nisthilfen für Vögel
  • Nisthilfen für Insekten
  • Blütenreiche Hofstelle
Ergebnisorientierte Leistungen
  • Vorkommen gefährdeter Tierarten
  • Artenreiches Grünland

Landwirtschaft und Artenvielfalt

Der reduzierte Einsatz des Striegels oder der Hacke (mechanische Unkrautregulierung) fördert Ackerwildkräuter und schont die Nester der am Boden brütenden Feldvögel. Von der reichen Flora profitieren auch viele Insekten und der Feldhase. Ungefähr die Hälfte der Ackerflächen ist mit Kleegras bestellt. Flächen mit Luzerne- oder Klee-Grasgemenge, die nicht zu häufig gemäht werden, sind ein sehr gutes Nahrungs- und Bruthabitat für Insekten, Feldvögel, Greifvögel und Feldhasen. Sie liefern außerdem wertvolles Futter für die Nutztiere und bringen Stickstoff in den Betriebskreislauf. Ungemähte Streifen sind wichtige Rückzugräume, in denen Tiere während und nach der Mahd Schutz und Deckung finden. Schmetterlinge, Bienen und andere blütenbesuchende Insekten nutzen diese Restflächen als Nahrungsquelle. Rotklee und Luzerne sind attraktive Nektarpflanzen für viele Arten. Feldvögel wie Braunkehlchen, Feldlerche und Grauammer können in den Streifen sicher brüten und Nahrung finden. In überjährigen Streifen überwintern Insekten. Auch Feldhasen, Amphibien und Heuschrecken nutzen diese Strukturen als Lebensraum.

Luzerne- oder Klee-Grasgemenge sind im Ökolandbau ein wichtiger Teil der Fruchtfolge auf dem Acker. Sie fördern die Bodenfruchtbarkeit und dienen als Futter für die Nutztiere. Bei der Mahd werden hier kleinere Teilflächen bzw. Streifen stehengelassen oder Weideflächen ausgezäunt. Die Standorte können über längere Zeit bestehen bleiben oder auf dem Schlag variieren. Wenn bei jeder Mahd ein neuer Streifen mit blühenden Pflanzen stehen bleibt, finden Insekten ein kontinuierliches Blütenangebot im Jahresverlauf. Die Nester bodenbrütender Vögel sind in breiten Streifen besser vor dem Fuchs und anderen Räubern geschützt als in kleinen Flächen. Insekten profitieren auch schon von schmalen Streifen.

Auf vielen kleinen Flächen legt der Betrieb einjährige Blühflächen an. Blühflächen sind ein attraktiver Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere. Insekten, Spinnen, Feldvögel und Feldhasen finden auf diesen Flächen ganzjährig Nahrung und Rückzugsraum. Feldvögel wie Rebhuhn, Feldlerche und Wachtel können dort brüten und ihre Jungen aufziehen. Bienen, Schmetterlinge und andere blütenbesuchende Insekten finden Nektar und Pollen. Auch Nützlinge, z.B. Schwebfliegen, parasitoide Wespen, Laufkäfer und Spinnen werden gefördert. Zudem dienen diese Strukturen der Vernetzung von Lebensräumen.

Die kleinen Anbauflächen des Betriebes erzeugen viele Grenzlinien, die spezielle Lebensräume für viele Arten bieten. Feldvögel, Feldhasen und andere Tiere finden Ausweichräume bei landwirtschaftlicher Bearbeitung.

Fast das gesamte Grünland wird extensiv bis sehr extensiv genutzt. Von dieser extensiven Nutzung profitieren viele Tier- und Pflanzenarten. Wiesenvögeln bieten diese Flächen Lebensraum und Brutgebiet. Feldhasen, Greifvögel und Fledermäuse finden hier ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Auch der Verzicht von Walzen und Schleppen auf allen Grünlandflächen schützt die Nester von Feldvögeln und viele Insekten.

Die Wiesen und Weiden werden nicht oder nur wenig gedüngt. Hohe Düngung ist eine der Hauptursachen für den Rückgang der Artenvielfalt im Grünland. Auf wenig gedüngten Flächen ist der Aufwuchs lichter. Davon profitieren Blütenpflanzen, Insekten und viele andere Arten.

Der Verzicht auf Walzen und Schleppen schützt Nester von Feldvöglen und viele Insekten.

Zudem werden auch auf bestimmten Grünlandflächen während der Brutzeit ausreichend lange Ruhephasen eingehalten. Dadurch können Wiesenvögel ihre Bruten erfolgreich aufziehen. Wiesenpflanzen haben ausreichend Zeit zur Fruchtbildung und die Verluste von Junghasen werden reduziert.

Der Betrieb verzichtet komplett auf einen Mähaufbereiter. Moderne Mähaufbereiter beschleunigen das Anwelken des Mähgutes durch Quetschen. Die mechanische Bearbeitung tötet viele Insekten. Der Verzicht auf diese Aufbereitung erhöht die Überlebensrate der Tiere. Stattdessen investierte er in ein Messerbalkenmähwerk.

Insgesamt sind die Betriebsflächen sehr strukturreich. Kopfweiden, Obstbäume, Hecken, Feldraine und ein angelegte Kleinstrukturen werten die Landschaft zusätzlich auf.

Diese Strukturen bieten spezielle Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten.

Auf der Hofstelle sind zahlreiche Nistmöglichkeiten für Klein- und Großvögel in und außerhalb der Ställe und Gebäude sowie an aufgehängten Nistkästen vorhanden. Zudem gibt es viele Fledermäuse, die ihre Quartiere hinter Fensterläden, in alten Gemäuern oder in alten Bäumen haben.

Kontakt

Jörge Penk / Zum Scheerenberg 5 / 37186 Moringen