KuToSa GbR

Zurück zur Übersicht

Über den Betrieb

Der Betrieb von Kurt und Tobias Sagel liegt in der Ortschaft Bundenbach im Landkreis Birkenfeld im Hunsrück. Einige der Betriebsflächen liegen in den FFH-Gebieten Obere Nahe oder Hochwald bzw. im Nationalpark Hunsrück oder im Naturschutzgebiet Königsbachtal. Ein Teil der Betriebsflächen befinden sich in der Nähe des Betriebssitzes bei Bundenbach in der Simmerner Mulde im Hunsrück auf 400m ü. NN, ein anderer Teil befindet sich deutlich weiter südwestlich an der Saarländischen Grenze zwischen Neuhütten und Züsch auf rund 580m ü. NN. Seit 2005 werden hier vorwiegend Grünlandflächen und einige wenige Ackerschläge ökologisch bewirtschaftet. Das Ackerland wird ausschließlich zum Anbau von Luzerne-Kleegras (78%) und Ackergras (22%) verwendet, während das Grünland als Futterfläche für die Rinder Verwendung findet.

In direkter Nähe zum Hof werden Flächen z.T. ganzjährig beweidet, am Ort ab Ende März und im Naturschutzgebiet bei Neuhütten erst ab Mitte Mai / Anfang Juni. Je nach Fläche und Witterung folgt der nächste Weidegang dann 14 Tage bis 6 Wochen später. Die erste Mahd erfolgt Anfang bis Mitte Juli. Insgesamt werden im NSG 2-3 Weidegänge durchgeführt, auf Kurzrasenweiden in Hofnähe wird häufiger beweidet. Das Abschleppen soll so früh wie möglich erfolgen, nicht jedoch nach Mitte April.

Gesamtfläche 81,5 ha, davon 5,5 ha Ackerland und 76,0 ha Grünland

vorwiegend Grünland, Futterbau, Rindermast

div. Mutterkühe zur Ausmast, ggfs. mit Saugkälbern; ca. 85 Jungrinder und ca.110 Jungbullen

Maßnahmen für die Artenvielfalt

Auf dem Betrieb werden viele unterschiedliche Naturschutzleistungen erbracht. Die einzelnen Maßnahmen werden auf ausgewählten Flächen bzw. Teilflächen umgesetzt.

Ackerland
  • Anbau von Luzerne-/Klee-Grasgemenge (LKG)
  • Blühflächen
  • Kleinflächige Anbaustruktur
Grünland
  • Extensive Wiesen und Weiden
  • Reduzierte Düngung
  • Ruhephasen in der Brutzeit im Grünland
  • Heunutzung
  • Schonende Mahdverfahren
Landschaftselemente
  • Streuobst
  • Besondere Offenlandbiotope (Quellbereiche)
  • Säume und Feldraine
  • Stehende Kleingewässer
  • Lesesteinhaufen/Natursteinmauern
  • Totholz- und Reisighaufen
  • Alte Bauten in der Feldflur
Hofstelle
  • Ställe und Scheunen als Vogelhabitat
  • Nistkästen für Vögel
  • Quartierhilfen für Fledermäuse

Landwirtschaft und Artenvielfalt

Einige Flächen von Herrn Sagel befinden sich in den zahlreichen regionalen Schutzgebieten. So befinden sich Flächen in den FFH-Gebieten Hochwald und Obere Nahe, weitere im Nationalpark Hunsrück und im Naturschutzgebiet Königsbachtal bei Neuhütten. Auf einem Schlag im FFH-Gebiet Hochwald und NSG Königsbachtal ist ein Quellsumpf mit Kleinseggenried entstanden, wo typische Arten der feuchten bis überfluteten Biotope zu finden sind, z.B. der Fieberklee (Menyanthes trifoliata), der Sumpf-Pippau (Crepis paludosa), das Sumpf-Blutauge (Comarum palustre) und der Kleine Baldrian (Valeriana dioica). Desweiteren wurden in einem Bereich, in dem sich Nationalpark, NSG Königsbachtal und FFH-Gebiet Hochwald überschneiden u.a. 500 Exemplare des Bärwurz (Meum athamanticum) festgestellt. Weitere besondere Vorkommen von Pflanzenarten im Grünland sind Waldläusekraut (Pedicularis sylvatica), die gefährdete Echte Arnika (Arnica montana), die Schwarze Teufelskralle (Phyteuma nigrum) und Waldhyazinthe (Platanthera spec.).

Wesentliche Maßnahmen und Leistungen für die Artenvielfalt in diesem Betrieb sind zum Beispiel:

Das Ackerland wird nahezu ausschließlich für den Anbau von Luzerne-Kleegras verwendet und zu einem kleinen Teil zur Anlage eines Blühstreifens

Die Schläge sind teilweise sehr kleinflächig (unter 5 oder 2 ha je Schlag), die Grünlandparzellen z.T. noch kleiner – das wirkt sich durch Bereitstellung unterschiedlicher Habitate, Rückzugs- und Nahrungsmöglichkeiten positiv auf die regionale Biodiversität aus

18 ha des Grünlandes werden als sehr extensive Weide an geringproduktiven Standorten genutzt

Auf ca. 35 ha (43%) wird komplett auf stickstoffhaltige Düngung verzichtet, der Rest (46,5 ha) wird reduziert gedüngt. Die daraus resultierenden etwas lichteren Grünlandbestände locken wärmeliebende Arten an Tagfaltern, Heuschrecken und Wildbienen an, wovon wiederum auch Wiesenvögel profitieren

In einem Bereich von 22 ha wird während der Brutzeit in einem Zeitraum von 8 Wochen eine Bearbeitungspause eingelegt

130 Obstbäume auf dem Betrieb von Herrn Sagel sorgen für einen hohen Strukturreichtum in der Landschaft, von dem z.B. Fledermäuse profitieren, aber auch Uhus und andere Vögel des Halboffenlandes

Auf den Betriebsflächen finden sich mehrere Quellbereiche und permanente oder periodisch wasserführende Kleingewässer, die für Amphibien wie Gelbbauchunke und Co. als Lebensraum und Laichgewässer dienen

Feldraine und Säume am Rand von Flächen oder Landschaftselemente sorgen für Nahrungs- und Rückzugsmöglichkeiten von Insekten, Vögeln und Säugetieren

Kontakt

Kurt und Tobias Sagel / Rohrweg 33 / 55626 Bundenbach