Landwirtschaftsbetrieb Offen

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Über den Betrieb

Der Betrieb liegt in der Elbeniederung zwischen den Städten Boizenburg Elbe und Lauenburg Elbe. Betriebsleiter Hanno Offen hat den Betrieb 2009 übernommen und auf den ökologischen Landbau nach den Richtlinien des Biopark-Verbandes umgestellt. Den Betriebsschwerpunkt bildet die Schweinehaltung. Der Betrieb gehört zu den wenigen Höfen in Norddeutschland, die eine Freiland-Sauenhaltung umsetzen. Neben der Haltung von 160 Muttersauen im Freiland hält der Landwirtschaftsberieb Mastschweine zur ökologischen Schweinefleischerzeugung. Dabei setzt Hanno Offen auf reine Schweinerassen wie Deutsches Edelschwein, Duroc und Angler-Sattelschwein.
Neben der Schweinhaltung bewirtschaftet der Betrieb insgesamt 90 ha Acker-und Grünland zur Sicherung einer weitgehend betriebseigenen Futterversorgung. Auf dem Ackerland werden neben Getreide in geringem Umfang Mais und Lupinen als eiweißreiches Futter angebaut. Ein Teil des Getreides wird zudem überbetrieblich vermarktet.
Die insgesamt ca. 50 ha Grünland werden zum Großteil für die Heubereitung genutzt. Wegen der eher geringen Futterqualität der extensiv genutzten Naturschutz- und Nassgrünlandstandorte, findet das Heu in erster Linie als Einstreumaterial für die Schweine Verwendung. Auf diese Weise können die insgesamt geringen Stroherträge vom Ackerland gut kompensiert werden.

90 ha davon 50 ha Grünland und 40 ha Ackerland

Schweinehaltung

990 Schweine

Maßnahmen für die Artenvielfalt

Der Landwirtschaftsbetrieb Offen erbringt folgende Naturschutzleistungen:
Bestimmte Maßnahmen werden auf allen Grünlandflächen durchgeführt. Darüber hinaus werden spezielle Artenschutzmaßnahmen auf Teilflächen zusätzlich durchgeführt.

  • Kleegras Basis
  • Vielfältige Fruchtfolge
  • Geringer Anteil Mais
  • Kleinteilige Anbaustruktur
  • Grünland Basis
  • Walzen / Schleppen nicht 10.4. bis 31.7.
  • Keine Düngung
  • Heunutzung ab 15.6.
  • Spätnutzung ab 15.7.
  • Überjährig ungenutzte Streifen
  • Streifen mit Spätnutzung
  • Feldgehölze und Baumhecken
  • Ungepflegte Grabenränder
  • Nisthilfen für Kleinvögel und Insekten.
  • Vogelhabitate in Ställen und Scheunen
  • Artenreiches Grünland mit mind. 4 Kennarten

Landwirtschaft und Artenvielfalt

Der Landwirtschaftsbetrieb Offen liegt in der reizvollen Landschaft der Elbeniederung.
Landschaftscharakteristisch sind die weiten Auen der Elbe und ihrer Nebenflusssysteme. Die Elbeniederung ist eine der letzten noch relativ naturnah verbliebenen Stromauen in Mitteleuropa, die als wichtige Lebensadern unsere Landschaft durchziehen. Aus Naturschutzsicht wertvoll sind auch die Grünlandflächen des Landwirtschaftsbetriebes Offen, die z.T. direkt an das Naturschutzgebiet Stecknitz-Delvenau angrenzen. Die Grünlandflächen sind teilweise durch sehr kontrastreiche Standortwechsel gekennzeichnet. Teilweise vollzieht sich ein Wechsel von trocken-mineralisch bis feucht-nassem Niedermoor, mit ebenem bis sehr unebenem Relief. Diese Flächen bieten in Kombination mit einer extensiven, naturschutzgerechten Bewirtschaftung gute Lebensraumbedingungen für Wiesenbrüter aber auch für verschiedene Pflanzenarten, wie z.B. die Kuckuckslichtnelke in den feuchten bis nassen Bereichen. Weiterhin besonders hervorzuheben ist die Nassgrünlandfläche Waldspitz, die infolge lang anhaltender hoher Wasserstände bis teilweise in den Sommer hinein, i.d.R. nur einer jährlichen Schnittnutzung unterzogen werden kann. Zumindest in einigen Teilarealen der Fläche konnte sich eine heute eher selten anzutreffende, artenreiche Nassgrünlandvegetation bestehend aus Arten wie Sumpfdotterblume, Schlangenknöterich, Kuckuckslichtnelke und Wiesenschaumkraut etablieren.

Um diese Arten zu erhalten und die Ausbreitung auf der Fläche weiter zu fördern, soll fortan auf Düngemaßnahmen sowie auf Maßnahmen zur Grünlandpflege und zur Grünlandnachsaat verzichtet werden.Bei der naturschutzgerechten Bewirtschaftung der Grünlandflächen werden auch die angrenzenden Gräben einbezogen. So werden zukünftig ungenutzte Streifen entlang der Grabenkanten zur Erhöhung der Strukturvielfalt bei der Mahd überjährig stehengelassen.
Während etwa 85 % des Grünlandes extensiv bewirtschaftet wird, findet auf den Ackerflächen eine intensive, wenn auch ökologische Nutzung statt. Aufgrund der Bereitstellung der Futterversorgung für die Sauen- und Mastschweine, bestehen auch zukünftig nur eingeschränkt Möglichkeiten für die Implementierung von Naturschutzmaßnahmen. Neben der Umsetzung einer vielfältigen Fruchtfolge, werden auf den Kleegrasflächen, die von den Freilandsauen in einem rotierenden Verfahren als Weide- und Auslauffläche genutzt werden, Brachflächen bzw. Extensivnutzungsbereiche eingerichtet. Diese Flächen bieten wegen der Nutzungsruhe von mindestens 8 Wochen gute Brutmöglichkeiten für die Feldlerche.

Kontakt

Wirtschaftsstraße 28 / 19258 Nostorf
E-mail: ho@meinekleinefarm.org