Hof Dänekas

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Über den Betrieb

Der Betrieb von Wilke Dänekas liegt im Nordwesten von Niedersachsen bei Rhauderfehn zwischen Oldenburg und Emden. Es werden zahlreiche Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung der Artenvielfalt umgesetzt. Artgerechte Tierhaltung wird ebenso großgeschrieben wie naturgemäße Fütterung aus eigenem Anbau. Der Betrieb wurde 2002 auf ökologischen Landbau umgestellt und ist Mitglied bei Biopark.

8ha Ackerland und 33ha Grünland

Mutterkuhhaltung, Rindermast

18 Mutterkühe, 37 Jungrinder, 9 Kälber, 1 Bullen

Maßnahmen für die Artenvielfalt

Auf dem Betrieb werden viele unterschiedliche Naturschutzleistungen erbracht. Die einzelnen Maßnahmen werden auf ausgewählten Flächen bzw. Teilflächen umgesetzt.

Ackerland
  • Anbau von Luzerne-/Klee-Grasgemenge (LKG)
  • Mosaiknutzung im Luzerne-/Kleegras
  • Blühflächen
  • Kleinflächige Anbaustruktur
Grünland
  • Extensive Wiesen und Weiden
  • Einschränkung von Düngung
  • Verzicht auf Walzen und Schleppen
  • Ruhephasen in der Brutzeit im Grünland
  • Stehenlassen von Teilflächen
  • Schonende Mahdverfahren
Landschaftselemente
  • Streuobst
  • Hecken
  • Altbäume und Totbäume (über 100 Jahre alt)
  • Säume und Feldraine
  • Stehende Kleingewässer
Hofstelle
  • Ställe und Scheunen als Vogelhabitate
  • Nisthilfen für Vögel
Ergebnisorientierte Leistungen
  • Vorkommen gefährdeter Tierarten
  • Artenreiches Grünland
  • Gefährdete Lebensraumtypen

Landwirtschaft und Artenvielfalt

Auf den wenigen Ackerflächen des Betriebes wird nur Futter für den Eigenbedarf erzeugt. Ungefähr die Hälfte davon ist immer mit Kleegras bestellt. Flächen mit Luzerne- oder Klee-Grasgemenge, die nicht zu häufig gemäht werden, sind ein sehr gutes Nahrungs- und Bruthabitat für Insekten, Feldvögel, Greifvögel und Feldhasen. Sie liefern außerdem wertvolles Futter für die Nutztiere und bringen Stickstoff in den Betriebskreislauf. Die tägliche, kleinflächige Teilnutzung gewährleistet, dass verschiedene Wuchsstadien vorhanden sind. So finden Greifvögel mehr Nahrung und es bleiben immer Rückzugsräume für Kleintiere, Insekten und Niederwild. Zusätzlich wird ein Teil der Kleegrasflächen mosaikförmig genutzt. Die tägliche, kleinflächige Teilnutzung gewährleistet, dass verschiedene Wuchsstadien vorhanden sind. So finden Greifvögel mehr Nahrung und es bleiben immer Rückzugsräume für Kleintiere, Insekten und Niederwild.

Auf knapp 1 ha legt der Betrieb ein- und zweijährige Blühflächen an. Blühflächen sind ein attraktiver Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere. Insekten, Spinnen, Feldvögel und Feldhasen finden auf diesen Flächen ganzjährig Nahrung und Rückzugsraum. Feldvögel wie Rebhuhn, Feldlerche und Wachtel können dort brüten und ihre Jungen aufziehen. Bienen, Schmetterlinge und andere blütenbesuchende Insekten finden Nektar und Pollen. Auch Nützlinge, z.B. Schwebfliegen, parasitoide Wespen, Laufkäfer und Spinnen werden gefördert. Zudem dienen diese Strukturen der Vernetzung von Lebensräumen.

Die kleinen Anbauflächen des Betriebes erzeugen viele Grenzlinien, die spezielle Lebensräume für viele Arten bieten. Feldvögel, Feldhasen und andere Tiere finden Ausweichräume bei landwirtschaftlicher Bearbeitung. Fast das gesamte Grünland wird extensiv bis sehr extensiv genutzt. Von dieser extensiven Nutzung profitieren viele Tier- und Pflanzenarten. Wiesenvögeln bieten diese Flächen Lebensraum und Brutgebiet. Feldhasen, Greifvögel und Fledermäuse finden hier ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Auch der Verzicht von Walzen und Schleppen auf allen Grünlandflächen schützt die Nester von Feldvögeln und viele Insekten. Die Wiesen und Weiden werden nicht oder nur wenig gedüngt. Hohe Düngung ist eine der Hauptursachen für den Rückgang der Artenvielfalt im Grünland. Auf wenig gedüngten Flächen ist der Aufwuchs lichter. Davon profitieren Blütenpflanzen, Insekten und viele andere Arten.

Zudem werden auch auf bestimmten Grünlandflächen während der Brutzeit ausreichend lange Ruhephasen eingehalten. Dadurch können Wiesenvögel ihre Bruten erfolgreich aufziehen. Wiesenpflanzen haben ausreichend Zeit zur Fruchtbildung und die Verluste von Junghasen werden reduziert. Der Betrieb lässt auch größere Teilflächen bei einer Nutzung und überjährige Teilflächen (Altgrasstreifen) stehen. Diese sind wichtige Rückzugräume, in denen Tiere während und nach der Mahd Schutz und Deckung finden. Schmetterlinge, Bienen und andere blütenbesuchende Insekten nutzen diese Restflächen als Nahrungsquelle. Feldvögel wie Braunkehlchen, Feldlerche und Grauammer können in den Streifen sicher brüten und Nahrung finden. In überjährigen Streifen überwintern Insekten. Auch Feldhasen, Amphibien und Heuschrecken nutzen diese Strukturen als Lebensraum. Außerdem können Blütenpflanzen ausreichend Samen bilden.

Bei der Mahd von Grünland werden hier Teilflächen bzw. Streifen stehengelassen oder Weideflächen ausgezäunt. Die Standorte können über längere Zeit bestehen bleiben oder auf dem Schlag variieren. Wenn bei jeder Mahd ein neuer Streifen mit blühenden Pflanzen stehen bleibt, finden Insekten ein kontinuierliches Blütenangebot im Jahresverlauf. Die Nester bodenbrütender Vögel sind in breiten Streifen besser vor dem Fuchs und anderen Räubern geschützt als in kleinen Flächen. Insekten profitieren auch schon von schmalen Streifen. Zu unterschiedlichen Zeiten genutzte Teilflächen (Frischfuttermahd) bieten Kleintieren stets Rückzugsräume und sichern die Nahrungsverfügbarkeit für Greifvögel während der gesamten Brutzeit. Der Betrieb verzichtet komplett auf einen Mähaufbereiter. Moderne Mähaufbereiter beschleunigen das Anwelken des Mähgutes durch Quetschen. Die mechanische Bearbeitung tötet viele Insekten. Der Verzicht auf diese Aufbereitung erhöht die Überlebensrate der Tiere.

Insgesamt sind die Betriebsflächen sehr strukturreich. Altbäume, Obstbäume, Hecken, Feldraine und ein angelegtes stehende Kleingewässer werten die Landschaft zusätzlich auf. Diese Strukturen bieten spezielle Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten. Auf der Hofstelle sind zahlreiche Nistmöglichkeiten für Klein- und Großvögel in und außerhalb der Ställe und Gebäude sowie an aufgehängten Nistkästen vorhanden. Zudem gibt es viele Fledermäuse, die ihre Quartiere hinter Fensterläden, in alten Gemäuern oder in alten Bäumen haben.

Kontakt

Wilke Dänekas / Königskiel 1 / 26817 Rhauderfehn