Berghof Schmidt

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Über den Betrieb

Der Betrieb von Herrn Schmidt liegt im Landkreis Kusel im Ort Breitenbach im Südwesten von Rheinland-Pfalz und in direkter Nähe zur saarländischen Grenze.

Die Betriebsflächen liegen zu einem großen Teil zwischen Breitenbach und Dunzweiler auf rund 360m ü. NN, ein kleinerer Teil befindet sich hinter der saarländischen Grenze, u.a. im benachbarten Dorf Lautenbach. Die vorherrschenden Bodenarten sind sandige Lehme. Seit 2016 wird im Betrieb nach Bioland-Richtlinien ökologischer Landbau betrieben. Die 95 ha Betriebsfläche teilt sich in 68 ha Ackerland und 27 ha Grünland auf. Im Ackerland dominiert der Anbau von Wintergetreide mit 36% der Flächen, gefolgt von Luzerne-Kleegras und Ackergras mit jeweils ca. 25%. Auf den restlichen Flächen wird Sommergetreide angebaut. Das Grünland wird für die Weidehaltung in Form der Kurzrasenweide und als Futterfläche für die Tiere (Limousin) verwendet.

Wenn die Witterung es zulässt, wird ganzjährig beweidet. Die erste Mahd im Grünland findet Ende Mai statt, die zweite Mahd (Grummet) folgt gegen Ende August. Grummet ist im Vergleich zu Heu kürzer und enthält mehr Kräuter. Durch seinen hohen Eiweißgehalt ist es ein nahrhaftes Futter für die Rinder. Geschleppt wird Anfang bis Mitte März. Im Ackerland erfolgt die erste Nutzung im Luzerne-Kleegras Mitte Mai, die zweite Nutzung dann 7 Wochen später gegen Ende Juni oder Anfang Juli. Eine dritte Nutzung folgt Ende August oder Anfang September, bevor gegen Ende Oktober der vierte und letzte Schnitt eingebracht wird. Gestriegelt werden alle Getreidekulturen.

68 ha Ackerland und 27 ha Grünland

Ackerbau und Rinderhaltung

45 Mutterkühe, 20 Jungrinder, 45 Kälber, 22 Bullen und 2 Esel

Maßnahmen für die Artenvielfalt

Auf dem Betrieb werden viele unterschiedliche Naturschutzleistungen erbracht. Die einzelnen Maßnahmen werden auf ausgewählten Flächen bzw. Teilflächen umgesetzt.

Ackerland
  • Reduktion von Striegeln und Hacken
  • Ertragsschwache Äcker
  • Anbau von Luzerne-/Klee-Grasgemenge (LKG)
  • Vielfältige Fruchtfolge
  • Kleinflächige Anbaustruktur
Grünland
  • Extensive Wiesen und Weiden
  • Reduzierte Düngung
  • Ruhephasen in der Brutzeit im Grünland
  • Stehenlassen von Teilflächen im Grünland
  • Heunutzung
  • Schonende Mahdverfahren
  • Neuanlage von Grünland
  • Verbesserung des Wasserhaushaltes im Grünland
Hofstelle
  • Ställe und Scheunen als Vogelhabitate
  • Nisthilfen für Vögel
  • Quartierhilfen für Fledermäuse
  • Nisthilfen für Insekten
  • Blütenreiche Hofstelle

Landwirtschaft und Artenvielfalt

Auf den vielfältigen Grünlandflächen kommen sowohl trockenes Grasland als auch Feuchtgrünland mit typischen Arten vor, z.B. die Sumpfdotterblume (Caltha palustris) oder das Niederliegende Johanniskraut (Hypericum humifusum) im Feuchtgrünland. In einem Schlag mit Quellbereichen kommen beide Grünlandformen vor, andere sind als reines Feuchtbiotop ausgebildet oder weisen einen hohen Strukturreichtum auf. Diese Flächen sind ideale Habitate für Großvögel wie den Weißstorch, den Silberreiher und den Graureiher. Im Betrieb wurden mit den Programmteilen „Vielfältige Fruchtfolge“ und „Umwandlung von Ackerland in Grünland“ bereits Agrar- und Umweltmaßnahmen in der Vergangenheit durchgeführt.

Zu den wesentlichen Leistungen für den Arten- und Naturschutz zählt z.B. der Anbau von mindestens 5 Fruchtarten auf 100% der Ackerflächen. Zudem sind 50,3 ha (74%) der Schläge unter 10 ha groß, 17,2 ha sind kleiner als 5 ha, 7,1 ha kleiner als 2 ha und 1,8 ha der Flächen kleiner als 1 ha. Diese kleinflächigen Strukturen in Verbindung mit den vielfältigen Ackerfrüchten sorgt für eine hohe Biotop-Diversität, die für viele Arten attraktiv ist. Ca. 70% (18,6 ha) des Grünlandes wird extensiv bewirtschaftet. Hier wird auf die Verwendung von stickstoffhaltigem Dünger verzichtet, ebenso auf die Verwendung eines Mähaufbereiters. Die durch die reduzierte Düngung lückigen Bestände locken wärmeliebende Insekten an, die durch den Verzicht auf den Mähaufbereiter ebenfalls profitieren. In lichten Grünlandbeständen haben konkurrenzschwache Arten außerdem die Chance aufzuwachsen, ohne von konkurrenzstärkeren Pflanzen ausgeschlossen zu werden. Auf einer Fläche von 4,6 ha wurde neues, artenreiches Grünland ausgesät. Im Betrieb gibt es weiterhin ein großes Fledermausquartier in einem alten Heustall, das von einer Kolonie als Wochenstube genutzt wird.

Kontakt

Axel Schmidt / Bergweg 1 / 66916 Breitenbach