Biolandhof Bohnet GbR

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Über den Betrieb

Der Betrieb von Charlotte und Claudia Bohnet liegt im Nordschwarzwald. Es werden zahlreiche Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung der Artenvielfalt umgesetzt. Durch den großflächigen Verzicht auf Düngemittel im Grünland sowie ausreichend lange Ruhephasen in der Brutzeit sind die Bedingungen für artenreiche Wiesen und Weiden optimal. Außerdem ist der Betrieb Mitglied bei Bioland und zählt zu den Pionieren des Biolandbaus im Kreis Freudenstadt.

31ha Grünland, 16ha Ackerland

Mutterkuhhaltung, Rindermast, Legehennenhaltung

10 Mutterkühe, 23 Jungrinder, 11 Kälber, 200 Legehennen

Maßnahmen für die Artenvielfalt

Auf dem Betrieb werden viele unterschiedliche Naturschutzleistungen erbracht. Die einzelnen Maßnahmen werden auf ausgewählten Flächen bzw. Teilflächen umgesetzt.

Ackerland
  • Anbau von Luzerne-/Klee-Grasgemenge (LKG)
  • Mosaiknutzung im LKG
  • Kleinflächige Anbaustruktur
  • Anbau seltener Kulturpflanzensorten
  • Mischfruchtanbau
Grünland
  • Extensive Wiesen und Weiden
  • Reduzierte Düngung
  • Verzicht auf Walzen und Schleppen
  • Ruhephasen in der Brutzeit im Grünland
  • Mosaiknutzung im Grünland
  • Heunutzung
  • Schonende Mahdverfahren
  • Spezielle Maßnahmen für wertvolle Biotope im Grünland
Landschaftselemente
  • Streuobst
  • Gehölzpflege
Hofstelle
  • Ställe und Scheunen als Vogelhabitate
  • Nisthilfen für Vögel
  • Blütenreiche Hofstelle
Ergebnisorientierte Leistungen
  • Vorkommen gefährdeter Tierarten

Landwirtschaft und Artenvielfalt

Auf fast ein Drittel der Ackerflächen wird Luzerne-/Klee-Grasgemenge (LKG) angebaut. Flächen mit LKG, die nicht zu häufig gemäht werden, sind ein sehr gutes Nahrungs- und Bruthabitat für Insekten, Feldvögel, Greifvögel und Feldhasen. Sie liefern außerdem wertvolles Futter für die Nutztiere und bringen Stickstoff in den Betriebskreislauf. Ein Teil des LKG wird mosaikartig genutzt. Die tägliche, kleinflächige Teilnutzung gewährleistet, dass verschiedene Wuchsstadien vorhanden sind. So finden Greifvögel mehr Nahrung und es bleiben immer Rückzugsräume für Kleintiere, Insekten und Niederwild.

Auf dem Betrieb werden viele verschiedene Kulturen angebaut, darunter die seltene Sorte „Oberkulmer Dinkel“. Der Anbau mehrerer Fruchtarten mit unterschiedlichen Aussaat- und Erntezeiten sowie Wachstumsverläufen fördert eine hohe gesamtbetriebliche Artenvielfalt. Die kleinen Anbauflächen des Betriebes erzeugen viele Grenzlinien, die spezielle Lebensräume für viele Arten bieten. Feldvögel, Feldhasen und andere Tiere finden Ausweichräume bei landwirtschaftlicher Bearbeitung. Einige Grünlandflächen werden extensiv genutzt. Von dieser extensiven Nutzung profitieren viele Tier- und Pflanzenarten. Insekten bieten diese Flächen Lebensraum. Feldhasen, Greifvögel, Feldvögel und Fledermäuse finden hier ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Auch der Verzicht von Walzen und Schleppen schützt die Nester von Feldvögeln und viele Insekten.
Viele Wiesen und Weiden werden nicht gedüngt. Hohe Düngung ist eine der Hauptursachen für den Rückgang der Artenvielfalt im Grünland. Auf wenig gedüngten Flächen ist der Aufwuchs lichter. Davon profitieren Blütenpflanzen, Insekten und viele andere Arten.

Zudem werden auf zwei Drittel der Grünlandflächen in der Brutzeit ausreichend lange Ruhephasen eingehalten. Dadurch können Wiesenvögel ihre Bruten erfolgreich aufziehen. Wiesenpflanzen haben ausreichend Zeit zur Fruchtbildung und die Verluste von Junghasen werden reduziert. Auch durch die Heunutzung können die Samen nach der Mahd noch trocknen und ausfallen. Der Betrieb verzichtet komplett auf einen Mähaufbereiter. Moderne Mähaufbereiter beschleunigen das Anwelken des Mähgutes durch Quetschen. Die mechanische Bearbeitung tötet viele Insekten. Der Verzicht auf diese Aufbereitung erhöht die Überlebensrate der Tiere.

Insgesamt hat der Betrieb 51 Obstbäume. Streuobstbestände gehören zu den sehr artenreichen Lebensräumen, vor allem für Insekten und Vögel. Die Blüten werden von Wildbienen, Honigbienen und anderen Insekten besucht.
Außerdem findet eine naturschutzgerechte Heckenpflege statt. Hecken und strukturreiche Gebüsche prägen das Landschaftsbild, vernetzten Biotope und dienen vielen Arten als Teillebensraum (z.B. Insekten, Spinnen, Feldhasen und Amphibien). Einige Vogelarten (z.B. Neuntöter) nutzen die Gehölze als Lebensraum. Auch auf der Hofstelle sind zahlreiche Nistmöglichkeiten für Brutvögel wie Rauchschwalben in und außerhalb der Ställe sowie an aufgehängten Nistkästen vorhanden. Auch die Insekten profitieren von der blütenreichen Hofstelle.

Kontakt

Charlotte und Claudia Bohnet / Mühlhaldenstraße 4 / 72250 Freudenstadt-Musbach
Webseite: www.bohnet-hof.de