Deutscher Grünlandverband e.V., Stefan Zart

Zurück zur Übersicht

Über den Betrieb

Der Betrieb wurde in den 90er Jahren auf ökologischen Landbau umgestellt und ist Mitglied bei Biopark.
Zum Betrieb gehören über 350 ha Grünland. Der größte Teil wird als Mähweide genutzt. Die Kühe weiden mit ihren Kälbern ganzjährig draußen und bekommen im Winter zusätzlich Heu und etwas Silage gefüttert. Einfassungen aus Futterballen und Strohballen dienen in der kalten Jahreszeit als Windschutz. Der Zeitpunkt und die Art der Nutzung der einzelnen Flächen variieren von Jahr zu Jahr, um das Grasland in einem guten Zustand zu erhalten.

360 ha Grünland

Mutterkuhhaltung

etwa 230 Mutterkühe, über 200 Jungrinder/Kälber, 7 Bullen

Maßnahmen für die Artenvielfalt

Auf dem Betrieb werden viele unterschiedliche Naturschutzleistungen erbracht. Die einzelnen Maßnahmen werden auf ausgewählten Flächen bzw. Teilflächen umgesetzt.

Grünland
  • Extensive Wiesen und Weiden
  • Reduzierte Düngung
  • Verzicht auf Walzen und Schleppen
  • Ruhephasen in der Brutzeit im Grünland
  • Stehenlassen von Teilflächen im Grünland
  • Mosaiknutzung im Grünland
  • Heunutzung
  • Schonende Mahdverfahren
Landschaftselemente
  • Gebüsche, Ackerrandstreifen mit Feldulme, Hecken, Einzelbäume, Pappelstreifen
  • Altbäume und Totbäume (über 100 Jahre alt)
  • Säume und Feldraine
  • Grabensäume
  • Periodische Vernässungen
Ergebnisorientierte Leistungen
  • Vorkommen von gefährdeten Tierarten
  • Vorkommen von gefährdeten Pflanzenarten
  • Gefährdete Lebensraumtypen

Landwirtschaft und Artenvielfalt

Der größte Teil des Grünlandes wird nur sehr wenig in einem Zyklus von mehreren Jahren mit Mist gedüngt. Teile der feuchten Wiesen bleiben bei der ersten Mahd stehen oder werden erst spät ab Mitte Juni genutzt. So bleibt den Wiesenvögeln genügend Zeit zum Brüten. Im Gesamtgebiet erfolgt eine mosaikartige Nutzung durch Mahd und Beweidung, so dass immer sowohl hohe als auch niedrige Vegetationsstrukturen vorhanden sind – dies bietet gute Nahrungsbedingungen für Greifvögel wie den Rotmilan. Auch die Insekten werden gefördert, wenn Teilflächen als Rückzugsraum erhalten bleiben, so zum Beispiel die Sumpfschrecke.

Eine Besonderheit sind die Wiesen im Naturschutz- bzw. NATURA2000-Gebiet „Leitsakgraben“. Sie gehören zu den artenreichen und gefährdeten Lebensraumtypen „Magere Flachland-Mähwiesen“ und „Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden“. Letztere liegen als Lichtungen verstreut im Wald. Hohe Wasserstände und sehr geringe Nährstoffgehalte der Flächen machen eine landwirtschaftliche Nutzung schwierig, sind aber die Voraussetzung für artenreiche Pflanzenbestände, in denen auch konkurrenzschwache, gefährdete Arten ihren Platz finden. Gefährdete Arten der Roten Liste sind zum Beispiel Teufelsabbiss, Kreuzblümchen, Prachtnelke, Kleiner Baldrian und der Wiesen-Alant. Die Wiesen werden nicht gedüngt, nicht gewalzt und in der Regel nur einmal im Jahr spät gemäht.

Kontakt

Deutscher Grünlandverband e.V., Stefan Zart / Bauer Damm 6 / 14641 Nauen OT Ebereschenhof