Agrargenossenschaft Radensdorf e.G.

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Über den Betrieb

Die Agrargenossenschaft Radensdorf e.G. wurde 1991 gegründet. Im Jahr 2000 erfolgte die Umstellung auf Ökologischen Landbau. Seitdem gehört der Betrieb dem Biopark-Verband an. Seit Beginn besteht eine enge Kooperation mit dem Biosphärenreservat Spreewald. Die mittleren Jahresniederschläge betragen 550 mm. Von den insgesamt 4165 ha sind 2575 ha Ackerland und 1525 ha Grünland (Mähweiden) auf vorwiegend armen Böden (mittlere Ackerzahl 21 (7-35), mittlere Grünlandzahl 22 (10-30)). Neben Winterroggen, der Hauptfrucht auf den armen Standorten, werden Hafer, Lupine, Buchweizen, Kleegras, Luzerne, Landsberger Gemenge und Serradella angebaut. Hinzu kommen auf ca. 210 ha Mais, der insbesondere für die Milchviehherde energiereiches Futter liefert. 2015 wurde auch in geringem Umfang Winterweizen auf den besseren Standorten angebaut. Die Stallmistdüngung erfolgt zum Silomais. Das Grünland sowie die Kleegrasflächen werden zum Teil beweidet und/oder gemäht. Die Mutterkuhherde (Fleckvieh und Angus) bleibt ganzjährig auf den Weiden. Ein Teil der Milchkühe der Rasse Holstein Frisian beweiden von Frühjahr bis Herbst die Flächen, die nahe des Betriebes liegen. Die Milchleistung liegt bei ca. 8.200 Liter. In der Agrargenossenschaft sind 56 Personen beschäftigt, davon zwölf Melker und drei Auszubildende. Alle Mitarbeiter stammen aus den umliegenden Orten. Der Betrieb ist somit einer der größten Arbeitgeber in der Region.

Gesamtfläche 4165 ha , 2575 ha Ackerland, 1525 ha Grünland

Rinderhaltung

1091 Rinder + Nachzucht

Maßnahmen für die Artenvielfalt

Auf dem Betrieb von Herrn Bulligk werden sehr unterschiedliche Naturschutzleistungen erbracht. Einzelne Maßnahmen werden auf den gesamten Grünlandflächen sowie auf Teilflächen umgesetzt.

  • • Kleinflächige Teilnutzung im LKG, z.B. Frischfuttermahd (Mai - August)
  • • Mehrjährige Blühflächen/-streifen
  • • 2-5-jährige Brachen
  • • Anbau von mind. 5 Fruchtarten (Anteile mind. 10%)
  • • Schläge <10ha
  • • Schläge <5ha
  • • Schläge <2ha
  • • Schläge <1ha
  • • Maximal 2x Mahd (+ Vor- oder Nachweide) oder extensive Weidenutzung mit 0,2 bis 1,4 GVE (flächenbezogen)
  • • Verzicht auf stickstoffhaltige Düngung
  • • Mind. 8 Wochen ohne Bearbeitung vor oder nach der 1. Nutzung im Zeitraum April bis Ende Juli
  • • Ruhezeit 10 Wochen vor oder nach der 1. Nutzung im Zeitraum April bis Ende Juli
  • • 1. Nutzung ab Mitte Juli
  • • Heunutzung (mind. 1x pro Jahr)
  • • Hecken 2-5m Breite
  • • Streuobstflächen (Wiesen und Weiden mit Hochstämmen)
  • • Offenlandbiotope >0,5ha
  • • Säume und Feldraine mind. 2m breit
  • • Permanente oder periodisch wasserführende Kleingewässer und Feuchtbiotope (ohne Gräben)
  • • Säume von Grabenrändern
  • • Periodische Vernässungen im Grünland ("Blänken")
  • • Offene Räume in Gebäuden für Schwalben, Schleiereulen usw.
  • • Nisthilfen für Großvögel (Storch, Eulenkasten usw)
  • • Vorkommen von gefährdeten Tierarten (Rote Liste Kat. 3 oder höher)
  • • Vorkommen und Fortpflanzung von stark gefährdeten Tierarten (Rote Liste 1+2), Verantwortungsarten
  • • Ackerflächen mit mind. 4 Kennarten
  • • Ackerflächen mit mind. 6 Kennarten
  • • Ackerflächen mit mind. 8 Kennarten
  • • Nassgrünland mit Anteil von Seggen oder Simsen an der Vegetation 25-75%

Landwirtschaft und Artenvielfalt

Der Betrieb befindet sich im Biosphärenreservat Spreewald. Ein großer Teil der Grünlandflächen liegt in Schutzzone 2 und ist geprägt durch hohe Grundwasserstände. In Verbindung mit dem Verzicht auf Düngung sowie mechanische Pflege ab Mitte März bzw. Anfang April werden Arten wie die Bekassinen und Kiebitze gefördert. Durch die späte Nutzung auf ausgewählten Flächen können seltene Grünlandarten ausreichend Samen zur Reproduktion bilden.

An vielen Grabenrändern wächst der Flußampfer – die Nahrungspflanze der Raupen des Großen Feuerfalters. Die einseitige Pflege der Grabenränder trägt dazu bei, dass gute Lebensraum- und Überwinterungsbedingungen für diese Art erhalten werden.
Die Ackerflächen zeichnen sich durch sehr geringe Bodengüte aus. Bei Roggen und Lupinen wird nicht gestriegelt. Diese Flächen bieten dadurch und aufgrund der geringen Erträge gute Habitatbedingungen für viele Ackerwildkräuter, Feldvögel, Feldhasen und Insekten.

Kontakt

Herr Bulligk / An der Bukoitza / 15907 Lübben