Kröcher, Karsten

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Über den Betrieb

Der Betrieb von Herrn Kröcher befindet sich im unteren Elde- Mayenbachtal. Das Betriebssystem ist sehr gut an die Flächenausstattung angepasst. Auf den Grünlandflächen hält der Betrieb Mutterkühe, die hier erzeugten Absetzer werden mit dem auf dem Acker angebauten Futter gemästet (Kleegras und Futterroggen). Somit erreicht Herr Kröcher eine hohe innerbetriebliche Wertschöpfung. Außerdem werden durch die Mast der Absetzer die innerbetrieblichen Nährstoffkreisläufe geschlossen, da der anfallende Mist wieder auf den Ackerflächen ausgebracht wird.
Bei der Mutterkuhhaltung setzt der Betrieb auf eine leistungsfähige Genetik, so besteht die Mutterkuhherde aus reinrassigen Charolais Kühen. Diese erfordern zwar einen höheren Betreuungsaufwand (besonders in der Abkalbezeit) aber bringen auch sehr gute Abesetzer hervor die dann eine hohe Mastleistung im Stall erzielen können.
Durch die Naturschutzmaßnahmen an der alten Elde (Fischtreppen, eingeschränkte Grabenpflege etc.) ist dieses Niederungsgebiet wieder ein Rückzugsraum für seltene Arten geworden. Durch die Beweidung des Grünlandes wird der Offenlandcharakter der Flächen erhalten und gepflegt.
Mit der politischen Wende hat Herr Kröcher die Chance als Wiedereinrichter genutzt und 1991 mit dem ökologischen Landbau begonnen. Offensichtlich hat er dabei ein nachhaltiges Betriebskonzept entwickelt, so dass in Zukunft sein Sohn den Betrieb weiterführen kann. Ein zentraler Punkt von diesem Betriebskonzept ist dabei die hohe innerbetriebliche Wertschöpfung durch die Mast der erzeugten Absetzer, die aufgrund der guten Genetik Produkte mit Spitzenqualität liefern. In Zukunft möchte der Betrieb sich außerdem noch mehr dem Anbau von großkörnigen Leguminosen widmen, wie etwa der blauen Lupine. Diese verspricht als wichtige Eiweißquelle im Ökolandbau hohe Erlöse im Marktfruchtanbau.

171 ha Grünland, 185 Ackerland

Ackerbau, Rinderhaltung

257 Rinder

Maßnahmen für die Artenvielfalt

Auf dem Betrieb von Herrn Kröcher kommen folgende Naturschutzleistungen zur Anwendung:
Die einzelnen Maßnahmen umfassen Teilflächen auf dem Betrieb.

  • Geringe Kulturdichte arme Standorte
  • Kleegras Basis
  • Geringer Anteil Mais
  • Vielfältige Fruchtfolge
  • Stehenlassen von Teilflächen
  • Heunutzung
  • Amphibiengewässer, Kleingewässer
  • Säume an Grabenrändern
  • Nisthilfen für Kleinvögel und Insekten
  • Vogelhabitate in Ställen und Scheunen

Landwirtschaft und Artenvielfalt

Mayenbachtal. Die Grünlandflächen des Betriebs sind zum Großteil Niedermoorflächen und entlang der alten Elde gelegen. Dieses Gebiet wurde in den letzten Jahrzehnten durch verschiedene Maßnahmen ökologisch aufgewertet.
So wurden etwa auf den Flächen von Herrn Kröcher Feuchtbiotope angelegt, außerdem wurden die zahlreichen Wehre entlang des Flusses mit Fischtreppen versehen. Durch diese Maßnahmen ist es gelungen in diesem Bereich seltene Tierarten wie den Fischotter oder auch den Eisvogel erfolgreich wiederanzusiedeln.
Um die Natur zu unterstützen erfolgt in dem Bereich der alten Elde nur eine sehr eingeschränkte Pflege und Räumung der Gräben. Der Fluss selbst wird nur durch Boote vom Kraut geräumt. So ergibt sich, dass an den meisten Grabenrändern überjährige Säume stehen bleiben. Eine Pflege der Grabenränder erfolgt allenfalls einseitig. Dies trägt auch zu einem vitalen Bestand an Braunkehlchen bei.

Neben den Grünlandflächen bewirtschaftet Herr Kröcher außerdem noch 185 ha Ackerland. Diese Flächen sind gekennzeichnet durch die extrem armen Böden, so betragen die Bodenpunkte dieser Flächen im Mittel lediglich 18 und sind extrem sandig. Um jedoch trotzdem Getreide anbauen zu können, gilt es die Fruchtbarkeit der Böden aufzubauen, da die Maßnahmen der Düngung im Ökolandbau nur eingeschränkt zur Verfügung stehen. Erreicht wird dies über den Anbau von Kleegras, doch setzt Herr Kröcher dabei nicht etwa auf ein Rotkleegemenge sondern auf den Trockenheitsresistenten Inkarnatklee. Dieser ist durch seinen Blütenreichtum eine Bereicherung für Insekten.

Kontakt

Am Ring 3 / 19294 Grittel