Gesamtfläche 983 ha, davon 832 ha Ackerland, 151 ha Grünland
Rinderhaltung
300 Rinder + Nachzucht
Maßnahmen für die Artenvielfalt
Auf dem Betrieb von Herrn Paaß kommen folgende Naturschutzleistungen zur Anwendung:
Die einzelnen Maßnahmen umfassen Teilflächen auf dem Betrieb.
- Nicht Striegeln
- Späte Stoppel-bearbeitung im Spätsommer
- Geringe Kulturdichte
- Ackerwildkraut-Schutzfläche auf armen Sandstandorten
- Kleegras Basis
- 8 Wochen Ruhephase während der Brutzeit im Kleegras
- Ungemähte Streifen an Gehölzrändern (Kleegras)
- GL Basis
- Extensive Weide oder Mähweide
- Walzen / Schleppen nicht 10.4. bis 31.7.
- Vorkommen von stark gefährdeten Ackerwildkrautarten
- Artenreiches Grünland
Landwirtschaft und Artenvielfalt
Die Ackerflächen des Betriebes liegen häufig auf sandigen, nährstoffarmen und trockenen Sandböden. Aufgrund der mäßigen Düngung und geringer Kulturdichte konnten auf mehreren Schlägen seltene Ackerwildkräuter überleben, die im Rahmen des Artenvielfalt-Projektes mit weiteren gezielten Maßnahmen gefördert werden. Weit verbreitet ist die in MV gefährdete Sandmohn-Ackerwildkrautflur mit dem Sandmohn (Papaver argemone), der vor dem allgemein bekannten Klatsch-Mohn schon im Mai blüht sowie dem Saat-Mohn (Papaver dubium). Hervorzuheben ist das Vorkommen des deutschlandweit stark gefährdeten Lämmersalates (Arnoseris minima) auf mehreren Ackerschlägen. Zur Förderung dieser Art werden Teilflächen nicht gestriegelt, wenig gedüngt und wenig gekalkt (Ackerwildkraut-Schutzfläche). Ähnliche Ansprüche an die Bodenbedingungen stellt der stark gefährdete Saat-Hohlzahn (Galeopsis segetum). Für diese Art wird außerdem der Stoppelumbruch nach der Ernte ausgelassen, weil die spätblühenden Pflanzen erst auf der Stoppel reife Samen ausbilden.
Eine weitere Besonderheit armer Sandstandorte ist das in Mecklenburg-Vorpommern vom Aussterben bedrohte Deutsche Filzkraut (Filago germanica). Es gedeiht als Pionierart nur auf wenig bewachsenen, nährstoffarmen Sandflächen und benötigt periodische Bodenstörungen zum dauerhaften Überleben.
Früher war die Art auf Ackerbrachen verbreitet. Auf dem Betrieb besiedelt das Filzkraut eine besonders nährstoffarme Ackerfläche, die nur periodisch zum Getreideanbau mit Bodenumbruch genutzt und ansonsten als "Ackergras" extensiv beweidet wird. Da aufgrund der Nährstoffarmut auch in der Beweidungsphase die Vegetation lückig bleibt, können sich Pionierarten gut halten. Zur Förderung der zur Zeit noch sehr kleinen Population werden in Zukunft weitere Maßnahmen durchgeführt, wie z.B. kleinflächige Selbstbegrünung nach Ackernutzung.
Das Grünland ist ebenfalls relativ nährstoffarm. Besonders artenreich ist eine "Kammgras-Weide", die extensiv mit Jungrindern beweidet wird. Auf mehreren Grünlandflächen werden bei der Mahd regelmäßig ungemähte Streifen stehen gelassen, um den zahlreichen Heuschrecken und anderen Insekten eine Rückzugsmöglichkeit zu geben.
Von der lückigen Vegetation auf Äckern und im Grünland und dem reichen Insektenangebot profitieren die Feldvögel, u.a. der in Deutschland gefährdete Ortolan. Er ist ein Charaktervogel auf dem Betrieb und singt am Rande vieler Ackerflächen in alten Baumreihen. In den letzten Jahren sind auch wieder Rebhühner und Wachteln auf den Ökoflächen anzutreffen.
Kontakt
Hauptstraße 68 / 19372 Ziegendorf