Über den Betrieb
Die MURI GmbH wurde 1992 gegründet. Herr Piesker stellte den Betrieb 1996 auf ökologischen Landbau um. Seit Beginn besteht eine enge Kooperation mit dem Biosphärenreservat Spreewald. Seit 2002 ist der Betrieb Mitglied des Informationsnetzwerkes ‚Demonstrationsbetriebe Ökolandbau‘. Die mittleren Jahresniederschläge betragen 550 mm. Von den insgesamt 1220 ha sind 234 ha Ackerland auf vorwiegend armen Böden (mittlere Ackerzahl 24), wodurch die Anbaueignung sehr eingeschränkt ist. Neben Roggen, Lupine und Luzerne wird auf 17 ha Serradella, eine kleinkörnige, einjährige Leguminose, zu Gründüngungs- und Futterzwecken angebaut. Winterroggen und Lupine werden für den Verkauf produziert.Knapp 1000 ha Grünland werden von den Mutterkühen und ihrer Nachzucht beweidet. Insgesamt 551 Kühe, 15 Deckbullen und gut 400 Jungrinder und Kälber werden in elf Herden gehalten. Die Kälber bleiben bis zum letzten Tag, d.h. 7 bis 8 Monate bei ihrer Mutter. Ab November stehen die Tiere in ihrem Herdenverbund in Laufställen mit Auslauf auf dem 7 ha großen Gelände am Stadtrand von Lübben. Die Futtergrundlage bildet Heu und Silage von den eigenen Grünlandflächen sowie teilweise Kraftfutter. Die Rasse Fleckvieh wird eingekreuzt mit den Rassen Angus, Charolais und Uckermärker. In Verbindung mit der im Betrieb praktizierten Fütterung, maßgeblich der Beweidung, ist dies der Garant für Qualitätsrindfleisch mit hervorragendem Geschmack.
Der Betrieb befindet sich im Biosphärenreservat Spreewald. Das Grünland liegt zu 90 % in den Schutzzonen 2 und 3. Alle Grünlandflächen werden mit Mutterkühen beweidet. Der Großteil des Grünlands ist geprägt durch hohe Grundwasserstände. Knapp 400 ha sind Niedermoorböden mit einem hohem Anteil an Seggen und Binsen. Aufgrund der Feuchteverhältnisse kann ca. ein Drittel der Flächen erst ab dem 16. Juni bzw. 1. Juli, einzelne Flächen sogar erst Mitte Juli genutzt werden. Durch die späte Nutzung können seltene Grünlandarten zur Blüte kommen und somit ausreichend Samen reproduzieren. Viele Grünlandflächen werden außerdem nicht gedüngt.
Auf dem gesamten Grünland erfolgt ab dem 1. April keine mechanische Grünlandpflege (Walzen oder Schleppen), was wichtig für den Schutz von Bodenbrütern, wie dem Kiebitz, ist. Auf dem Feuchtgrünland findet man Arten wie den Brennenden Hahnenfuß oder die Kuckucks-Lichtnelke. Für Wiesenpieper stellen diese Flächen ein wichtiges Nahrungsbiotop dar. An vielen Grabenrändern wächst der Flußampfer – die Nahrungspflanze der Raupen des Großen Feuerfalters. Die einseitige Pflege der Grabenränder trägt dazu bei, dass gute Lebensraum- und Überwinterungsbedingungen für diese Art erhalten werden. Ein Großteil der Ackerschläge weist sehr geringe Bodengüten auf, was sich in den lichten Roggen- und Lupinenbestände niederschlägt. Diese Flächen bieten günstige Habitatbedingungen für viele Ackerwildkräuter, wie den Acker-Gauchheil, die Kornblume und den Feldrittersporn. Gleichzeitig bieten sie Nahrung für Feldvögel, Feldhasen und Insekten.
Standort
Brandenburg / Deutschland