Über den Betrieb
Herr Schindler ist studierter Biologe und der Betrieb wird seit 2005 ökologisch bewirtschaftet. Die mittleren Jahresniederschläge betragen in dieser Region 550mm. Es handelt sich um einen Betrieb mit 90 ha Grünland und rund 100 Rindern die ganzjährig auf der Weide sind und als Mutterkuhherde gehalten werden.
Bei den Wiesen handelt es sich um artenreiches Feuchtgrünland mit Vorkommen von Wiesen-Alant, Kohl-Kratzdistel, Gewöhnlichem Beinwell und Kuckucks-Lichtnelke. Auf rund 2/3 der Flächen findet eine extensive Wiesennutzung mit maximal 2 Nutzungen und ggf. einer Nachbeweidung statt. Die restlichen Flächen werden ausschließlich beweidet und die Rinder sind ganzjährig auf der Weide.Auf vielen Wiesen werden ausreichend lange Ruhephasen in der Brutzeit von mindestens 8 Wochen eingehalten, sodass Wiesenbrüter genügend Zeit haben, um erfolgreich zu brüten. Brütende Vogelarten auf den Wiesen sind u.a. Braunkehlchen, Feldschwirl, Wiesenpieper und Wachtelkönig. Zusätzlich werden bei Sichtung von Vogelnestern, jungen Rehen und Hasen diese Bereiche bei der Mahd ausgespart. Auf den Wiesen findet zudem eine Heunutzung statt, wodurch die Samen der Pflanzen noch trocknen und ausfallen können. Teilflächen auf den Wiesen werden bei der ersten Nutzung ausgelassen, um Insekten, Wiesenvögeln, Feldhasen und anderen Tierarten einen sicheren Rückzugraum zu bieten. Auch überjährige Streifen werden im Grünland belassen. Dort können Insekten überwintern und Vögel finden ein sicheres Bruthabitat.
Aus den ehemaligen Pappel-Baumreihen entwickeln sich durch gezielte Maßnahmen strukturreiche Hecken. Abgestorbene Pappeln bleiben stehen und dienen Insekten und Vögeln als wichtiger Lebensraum. Bruchholz wird an die Hecke geschoben, um den Wildverbiss zu verhindern und somit den Aufwuchs von Sträuchern und Bäumen zu ermöglichen. Auch auf dem Hof werden verschiedene Maßnahmen umgesetzt. Durch offene Räume innerhalb der Gebäude und Nistkästen an Gebäuden und Bäumen werden Brutplätze für Fledermäuse, Klein- und Großvögel geschaffen. Insekten profitieren von Nisthölzern und Lehmwänden sowie von einem blütenreichen Garten.
Maßnahmen für die Artenvielfalt
Grünland
- Extensive Wiesen und Weiden
- Einschränkung von Düngung
- Ruhephasen in der Brutzeit
- Stehenlassen von Teilflächen im GL
- Heunutzung
Landschaftselemente
- Fläche der Landschaftselemente
- Hecken
- Altbäume und Totbäume
- Säume und Feldraine
Hofstelle
- Ställe und Scheunen als Vogelhabitate
- Nisthilfen für Vögel
- Quartierhilfen für Fledermäuse
- Nisthilfen für Insekten
- Blütenreiche Hofstelle
Ergebnisorientierte Leistungen - Vorkommen von Arten und Biotopen
- Vorkommen wertgebender Tierarten
- Artenreiches Grünland (Flora) und wertvolle Grünlandbiotope
Wiesen-Alant (Inula britannica), eine in Brandenburg gefährdete Art
Strukturreiche Hecke an Graben
Scheunengebäude mit Nistkästen für Schleiereule, Dohlen, Stare und anderen Kleinvögeln
Mutterkuhherde auf Weide
Kohl-Kratzdistel (Cirsium oleraceum), eine Charakterart krautreicher Feuchtwiesen
Kalb und Mutterkuh auf Weide
Hofstelle mit offenen Räumen als Brutplatz für Vögel
Graben mit Schilfsaum als Bruthabitat für verschiedene Vogelarten
Gewöhnlicher Blutweiderich (Lythrum salicaria), eine Charakterart feuchter Hochstaudenfluren
Artenreicher Saumbereich
Artenreiche Wiese mit Kuckucks-Lichnelke (Lychnis flos-cuculi)
Standort
Brandenburg / Deutschland