Julius Hermann Voss

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Über den Betrieb

Der Hauptanteil der Betriebsflächen befindet sich im Deichvorland kurz vor dem Mündungsbereich der Eider. Dieser Bereich ist von großer Bedeutung für Wiesenbrüter und Gastvögel. Da die Flächen hin und wieder überschwemmt werden ist die Beweidung der Flächen eine sinnvolle Nutzung. Der Betrieb befindet sich in der Gründungsphase und hat einen Schwerpunkt auf die Beweidung von aus agronomischer Sicht „schwierigen“ Flächen gelegt. Diese sind in einer Region wie Dithmarschen oftmals die einzigen landwirtschaftlichen Flächen die noch „frei“ werden. Das Weidemanagement dieser Flächen erfordert ein hohes Maß an Aufmerksamkeit, da sich die Wasserstände in diesem Gebiet in relativ kurzer Zeit schnell ändern können.Die Beweidung mit Färsen und Ochsen stellt auf diesen Flächen die beste Option der Nutzung dar, da die Tiere ruhiger sind wie etwa Weidebullen und nicht einen so großen Betreuungsaufwand wie Mutterkühe und ihre Kälber haben. Das Weidevieh bezieht der Betrieb dabei von anderen Biopark Betrieben aus Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Auf diesen mageren Standorten sind oftmals die Futterwerte der Gräser nicht ausreichend, um einen guten Schlachtkörper der Weidetiere zu erreichen. Durch die Bewirtschaftung von derartigen Flächen, die keine Verwertung mehr in der üblichen landwirtschaftlichen Produktion finden, konnte der Betrieb eine bestehende Nische nutzen und pflegt auf diese Weise wertvolle Lebensräume für bedrohte Arten.

Der Betriebssitz von Herrn Voss ist in Oesterwurth einem Ort in Dithmarschen. Diese Gegend von Dithmarschen an sich ist aufgrund seiner ertragsreichen Marschstandorte geprägt durch intensiven Acker- und Gartenbau. Bei dem Betrieb von Herrn Voss handelt es sich allerdings um einen reinen Grünlandbetrieb, der seinen Schwerpunkt auf die Nutzung von Naturschutzflächen gelegt hat. Die Kernfläche bilden dabei Deichvorlandflächen die an der Eider, dem Fluss der Dithmarschen von Eiderstedt trennt, gelegen sind. Hier bewirtschaftet der Betrieb seit kurzem eine ca. 100 ha große zusammenhängende Grünlandfläche. Zwar gibt es zwischen der Eider und der Nordsee ein Sperrwerk, dennoch ist die Eider in diesem Bereich noch geprägt durch den Tideeinfluss. Somit sind die Flächen oftmals teilweise überstaut und wertvoll als Nahrungshabitat für stochernde Wiesenvögel.

Neben diesen natürlichen Besonderheiten der Flächen werden zudem Maßnahmen auf diesen umgesetzt, so ist etwa nur eine eingeschränkte mechanische Grünlandpflege (Walzen und Schleppen) zulässig und die Düngung untersagt. Durch diese Maßnahmen soll ein Bruterfolg für Wiesenbrüter zu gewährleistet werden. Neben diesen im Naturschutz verbreiteten Maßnahmen wird zum Schutz von Trauerseeschwalben, soweit es möglich ist, auf die Einzäunung verzichtet. Durch die Beweidung von Grabenrändern soll die Grabenrandvegetation (v.a. Schilf) kurz zu halten. Somit entstehen durch Kurzhalten der Grabenrandvegetation klare sonnenbeschienende Wasserflächen. Außerdem entstehen durch den Tritt des Viehs abgeflachte und stocherfähige Übergangsbereiche, die als Nahrungshabitat für seltene Wiesenbrüter, wie etwa dem Austernfischer, dienen.

Standort

Schleswig-Holstein / Deutschland