A13 Ein- bis mehrjährige Ackerstilllegungen

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A13 Ein- bis mehrjährige Ackerstilllegungen

Stillgelegte Ackerflächen bieten Feldvögeln ein hervorragendes Bruthabitat. Insekten können aufgrund der Bodenruhe gut überwintern. Vor allem magere Standorte werden von spezialisierten Pionierarten besiedelt.

Was ist zu tun?

  • Keine Einsaat (Selbstbegrünung) und keine Bodenbearbeitung vom Herbst bis mindestens zur Herbstbestellung im Folgejahr
  • Optimal ist das Stehenlassen der Stoppel ohne Bodenbearbeitung nach der letzten Ernte im Startjahr
  • Extensive Pflege, wenn erforderlich, aber nicht im Zeitraum zwischen 1.4. bis 31.7.
  • Pflegemahd wenn nötig pro Arbeitsgang auf max. 50 % der Fläche, saison- oder jahrweise alternierend
  • Erhalt von blütenreichen Strukturen bei allen Pflegemaßnahmen

Ertragsarme Böden haben das Potenzial für eine besonders blütenreiche Flora und artenreiche Fauna. Gleichzeitig können dort seltene Ackerwildkräuter gedeihen, für die längere Brachestadien ohne Bodenbearbeitung nachteilig sind. Die Standortwahl sollte deshalb mit dem Berater abgestimmt werden.

Sinnvolle Kombinationen: Extensive Weide (G 2.1), Nutzungsruhe (G 5), Stehenlassen von Teilflächen (G 6)


Wesentliche Ziele und Wirkungen auf die Artenvielfalt:

  • Infolge der geringen Störung ist der Bruterfolg bei Feldvögeln wie Feldlerche, Grauammer oder Braunkehlchen potenziell hoch
  • Überwinterungshabitat für Insekten; auf bewirtschaftetem Ackerland ist für viele Arten eine Überwinterung wegen des Bodenumbruchs nicht möglich
  • Bleibt die Stoppel stehen, können die dort abgelegten Eier bzw. Raupen des Kleinen Perlmutterfalters überwintern und im Frühjahr schlüpfen (letzteres ist bei A 2.3 nicht möglich, wenn der Umbruch zur
    Frühjahrsbestellung erfolgt)
  • Greifvögel wie Rotmilan, Schreiadler oder Weihen nutzen Brachflächen wegen des guten Kleinsäugerangebotes gerne als Nahrungshabitat
  • Vor allem auf mageren Standorten ist bei Selbstbegrünung der Blütenreichtum hoch, sodass für Wildbienen, Schmetterlinge u.a. Insekten sehr gute Lebensbedingungen gegeben sind; die lückige Vegetation mit offenen Bodenflächen wird von spezialisierten Pionierarten besiedelt, darunter Wildbienen, Grabwespen und seltene Filzkräuter

Welche Zielarten profitieren am meisten?

  • Feldvögel
  • Greifvögel
  • Insekten
  • Flora der Sandtrockenrasen

Geeignete Standorte:

  • alle Böden
  • Standorte mit geringem Aufkommen von Problempflanzen
  • nicht an Standorten mit seltenen Ackerwildkräutern

Wertung

  • Ackergras zählt nicht dazu (vgl. A 7)
  • Zusätzlich wird gewertet: Stehenlassen der Stoppel im Startjahr (A 2.3), extensive Pflege (G 2.1, G 5, G 6)