Albrecht Finsler

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Über den Betrieb

Der Betrieb der Familie Finsler befindet sich zwischen Schwarzwald und Bodensee, mit einigen Flächen im FFH-Gebiet „Hegaualb“. Bei der Hühnerhaltung wird darauf geachtet, dass auch die Hähne aufgezogen werden, sämtliche Futtermittel selbst erzeugt werden und die Hühner stets Auslauf haben. Die Rinder sind fast das ganze Jahr auf den Weiden. Auch die Böden werden nachhaltig bewirtschaftet, um den Humusaufbau zu fördern und das Bodenleben zu bereichern. Für Besucher besteht die Möglichkeit selber leckere Bio-Erdbeeren zu pflücken. Der Betrieb wurde 1995 auf ökologischen Landbau umgestellt und ist Mitglied bei Bioland.

Auf einigen Ackerflächen wird Luzerne-/Klee-Grasgemenge (LKG) angebaut. Auf diesen Flächen findet eine Nutzungsruhe von mindestens 8 Wochen in der Brutzeit statt, sodass für Insekten, Feldvögel, Greifvögel und Feldhasen ein sehr gutes Nahrungs- und Bruthabitat vorhanden ist. LKG liefern außerdem wertvolles Futter für die Nutztiere und bringen Stickstoff in den Betriebskreislauf. Zusätzlich werden bei jeder Mahd Teilflächen stehen gelassen. Ungemähte Streifen sind wichtige Rückzugräume, in denen Tiere während und nach der Mahd Schutz und Deckung finden. Schmetterlinge, Bienen und andere blütenbesuchende Insekten nutzen diese Restflächen als Nahrungsquelle. Rotklee und Luzerne sind attraktive Nektarpflanzen für viele Arten.

Der Betrieb hat zudem viele verschiedene Kulturen. Der Anbau mehrerer Fruchtarten mit unterschiedlichen Aussaat- und Erntezeiten sowie Wachstumsverläufen fördert eine hohe gesamtbetriebliche Artenvielfalt. Außerdem sind viele Flächen sehr klein. Kleine Anbauflächen erzeugen viele Grenzlinien, die spezielle Lebensräume für viele Arten bieten. Feldvögel, Feldhasen und andere Tiere finden Ausweichräume bei landwirtschaftlicher Bearbeitung. Auf den meisten Ackerflächen werden Gemenge angebaut. Gemenge sind die Kombination mehrere Kulturen auf der gleichen Fläche. Viele Grünlandflächen werden extensiv genutzt. Von einer extensiven Grünlandnutzung profitieren viele Tier- und Pflanzenarten. Wiesenvögeln bieten diese Flächen Lebensraum und Brutgebiet. Feldhasen, Greifvögel und Fledermäuse finden hier ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Amphibien nutzen sie gerne als Sommerlebensraum. Fast das gesamte Grünland wird nicht gedüngt. Hohe Düngung ist eine der Hauptursachen für den Rückgang der Artenvielfalt im Grünland.

Auf wenig gedüngten Flächen ist der Aufwuchs lichter. Davon profitieren Blütenpflanzen, Insekten und viele andere Arten. Auf den Heuwiesen findet in der Brutzeit eine Nutzungsruhe von mindestens 8 Wochen statt. Dadurch können bodenbrütende Vögel sicher brüten und viele andere Tiere wie Insekten, Greifvögel und Feldhasen profitieren ebenfalls von dem reichen Nahrungsangebot. Heunutzung ist für Kräuter besser als Silage, weil die Samen nach der Mahd noch trocknen und ausfallen können. Auf den Einsatz eines Mähaufbereiters wird verzichtet. Moderne Mähaufbereiter beschleunigen das Anwelken des Mähgutes durch Quetschen. Die mechanische Bearbeitung tötet viele Insekten. Der Verzicht auf diese Aufbereitung erhöht die Überlebensrate der Tiere. Der Betrieb hat insgesamt 83 Obstbäume. Streuobstbestände gehören zu den sehr artenreichen Lebensräumen, vor allem für Insekten und Vögel. Die Blüten werden von Wildbienen, Honigbienen und anderen Insekten besucht. Zudem sind sehr viele Säume an Feldrändern, Wäldern und Gräben vorhanden. Säume sind ein attraktiver Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere. Insekten, Spinnen, Feldvögel, Reptilien und Feldhasen finden auf diesen Flächen ganzjährig Nahrung und Rückzugsraum bei landwirtschaftlichen Arbeiten auf den angrenzenden Flächen. Bienen, Schmetterlinge und andere blütenbesuchende Insekten finden Nektar und Pollen. Auch Nützlinge, z.B. Schwebfliegen, parasitoide Wespen, Laufkäfer und Spinnen werden gefördert. Zudem dienen diese Strukturen der Vernetzung von Lebensräumen. Durch den Erhalt eines ehemaligen Steinbruchs wird der Feuersalamander gefördert. Auch auf der Hofstelle haben Vögel wie Schwalben, Sperlinge und Schleiereule in den Ställen, Scheunen und anderen offenen Räumen perfekte Brutbedingungen. Fledermäuse nutzen diese Strukturen ebenfalls als Quartiere.

Standort

Baden-Württemberg / Deutschland