Biohof Schwäble GbR

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Über den Betrieb

Der Familienbetrieb von Monika Ruoff und Ernst Schwäble liegt im Osten Baden-Württembergs im Dreieck zwischen Heidenheim, Ulm und Geislingen. Es werden zahlreiche Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung der Artenvielfalt umgesetzt. Der Betrieb wurde 1983 auf ökologischen Landbau umgestellt und ist Mitglied bei Bioland.

Der reduzierte Einsatz des Striegels (mechanische Unkrautregulierung) fördert Ackerwildkräuter und schont die Nester der am Boden brütenden Feldvögel. Von der reichen Flora profitieren auch viele Insekten und der Feldhase. Zudem werden sogenannte Lerchenfenster angelegt. Auf diesen kleinen Bereichen (Saatlücken von ca. 20m2) wird keine Kultur ausgesät, um Feldlerchen und anderen Feldvögeln den Anflug zu ermöglichen, wenn die Kulturpflanzen zu hoch und dicht stehen.

Auf einem Drittel der Ackerflächen wird Luzerne-/Klee-Grasgemenge (LKG) angebaut. Flächen mit LKG, die nicht zu häufig gemäht werden, sind ein sehr gutes Nahrungs- und Bruthabitat für Insekten, Feldvögel, Greifvögel und Feldhasen. Sie liefern außerdem wertvolles Futter für die Nutztiere und bringen Stickstoff in den Betriebskreislauf. Ein Teil des LKG wird mosaikartig genutzt. Die tägliche, kleinflächige Teilnutzung gewährleistet, dass verschiedene Wuchsstadien vorhanden sind. So finden Greifvögel mehr Nahrung und es bleiben immer Rückzugsräume für Kleintiere, Insekten und Niederwild.

Auf dem Betrieb werden viele verschiedene Kulturen angebaut, darunter die alte Dinkelsorte „Oberkulmer Rotkorn“. Der Anbau mehrerer Fruchtarten mit unterschiedlichen Aussaat- und Erntezeiten sowie Wachstumsverläufen fördert eine hohe gesamtbetriebliche Artenvielfalt.

Die kleinen Anbauflächen des Betriebes erzeugen viele Grenzlinien (z.B. Säume), die spezielle Lebensräume für viele Arten bieten. Feldvögel, Feldhasen und andere Tiere finden Ausweichräume bei landwirtschaftlicher Bearbeitung.

Einige Grünlandflächen werden extensiv genutzt. Davon profitieren viele Tier- und Pflanzenarten. Insekten bieten diese Flächen einen attraktiven Lebensraum. Feldhasen, Greifvögel, Feldvögel und Fledermäuse finden hier ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Auch der Verzicht auf Walzen und Schleppen schützt die Nester von Feldvögeln und viele Insekten.

Bestimmte Flächen werden außerdem nicht bzw. reduziert gedüngt. Hohe Düngung ist eine der Hauptursachen für den Rückgang der Artenvielfalt im Grünland. Auf wenig gedüngten Flächen ist der Aufwuchs lichter. Davon profitieren Blütenpflanzen, Insekten und viele andere Arten.

Zudem werden auf einem Viertel der Grünlandflächen in der Brutzeit ausreichend lange Ruhephasen eingehalten. Dadurch können Wiesenvögel ihre Bruten erfolgreich aufziehen. Wiesenpflanzen haben ausreichend Zeit zur Fruchtbildung und die Verluste von Junghasen werden reduziert. Auch durch die Heunutzung können die Samen nach der Mahd noch trocknen und ausfallen.

Der Betrieb verzichtet komplett auf einen Mähaufbereiter. Moderne Mähaufbereiter beschleunigen das Anwelken des Mähgutes durch Quetschen. Die mechanische Bearbeitung tötet viele Insekten. Der Verzicht auf diese Aufbereitung erhöht die Überlebensrate der Tiere.

Insgesamt hat der Betrieb 51 Obstbäume. Streuobstbestände gehören zu den sehr artenreichen Lebensräumen vor allem für Insekten und Vögel. Die Blüten werden von Wildbienen, Honigbienen und anderen Insekten besucht.

Auch die Kopfweiden bieten Vögeln wie dem Steinkauz aufgrund der häufig auftretenden Faulhöhlen wichtige Nistplätze. An den Blättern und im Holz lebt eine sehr artenreiche Insektenfauna.

Auf der Hofstelle sind zahlreiche Nistmöglichkeiten für Brutvögel wie Rotschwänze, Schwalben, Turmfalken und Spatzen in und außerhalb der Gebäude vorhanden. Auch die Insekten profitieren von Nisthilfen in Form eines Insektenhotels.

Standort

Baden-Württemberg / Deutschland