Agrar- und Handels GmbH Wokuhl

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Über den Betrieb

Der Betrieb bewirtschaftet insgesamt über 800ha. Ungefähr die Hälfte davon ist Grünland auf Niedermoorstandorten. Die ungefähr 200 Mutterkühe weiden mit den Jungrindern und Kälbern sowohl im Grünland als auch auf den Kleegras-Flächen. Die erwachsenen Tiere sind ganzjährig auf der Weide, die Jungrinder im Winter im Stall mit Auslauf. Das Futter für die Tiere wird bis auf den Zukauf von Mineralstoffen vollständig auf dem Betrieb erzeugt, vor allem Grünfutter (Klee- und Grassilage) sowie Getreideschrot.

Wesentlich für die insgesamt sehr hohe Artenvielfalt auf dem Betrieb ist, dass große Teile der Flächen nicht gedüngt werden. Dies betrifft nicht nur das gesamte Grünland, sondern auch Teile der sandigen Ackerflächen, auf denen mehrjährige Grasmischungen angesät werden. Dort können sich in den lückigen Beständen auch viele Wildpflanzen ansiedeln, z.B. Arten der Magerrasen wie Berg-Sandglöckchen (Jasione montana), Ferkelkraut (Hypochaeris radicata) und Sand-Strohblume (Helichrysum arenarium). Auf den sandigen Ackergrasflächen findet meist nur eine einzige Nutzung zur Futtergewinnung statt. Die geringe Nutzungsintensität ist optimal für Insekten sowie für die Heidelerche, die in der Nähe von Waldrändern auf dem Boden brütet und dort auch ihre Nahrung sucht. Insgesamt ist fast die Hälfte vom Ackerland mit blütenreichen Kleegras- oder Ackergras-Mischungen bewachsen.Aber auch das mit Getreide oder Lupine bestellte Ackerland ist sehr artenreich. Dort wachsen viele speziell an die Ackerbewirtschaftung angepasste Ackerwildkräuter (Segetalflora). Seltene und stark gefährdete Arten sind der Acker-Hahnenfuß (Ranunculus arvensis) mit mehreren Vorkommen auf lehmigen Standorten und das Kahle Ferkelkraut (Hypochaeris glabra) mit einem zahlreichen Vorkommen auf einem Sandstandort. Verbreitet sind u.a. der Feld-Rittersporn (Consolida regalis) oder der Schlitzblättrige Storchschnabel (Geranium dissectum).

Fast alle Grünlandflächen im Niedermoor werden nach den Richtlinien zur Förderung der extensiven Bewirtschaftung von Dauergrünlandflächen (Agrarumweltprogramm von Mecklenburg-Vorpommern) genutzt. Das bedeutet z.B., dass eine Nutzung erst nach dem 1.Juni stattfindet und dabei Teilflächen (mind. 20% pro Schlag) stehenbleiben. Nicht selten wird auch der gesamte Schlag erst nach dem 1.Juli gemäht. Auf eine Bodenpflege (Schleppen oder Walzen) wird in der Brutzeit (April bis Juli) vollständig verzichtet. Dadurch haben Wiesenvögel wie der Wiesenpieper genügend Zeit für eine erfolgreiche Brut. Einige Grabenränder werden nur einseitig gepflegt – dorthin können sich Heuschrecken und andere Insekten bei der Mahd auf der Fläche zurückziehen – z.B. die Sumpfschrecke (Stethophyma grossum).Ein besonderes Kleinod ist eine kleine Moorwiese, die zwar kaum Ertrag bringt, aber je nach Wasserstand extensiv gemäht wird, um die seltenen Pflanzenarten zu erhalten. Die nasse Seggenwiese gehört zum seltenen und europaweit geschützten Lebensraumtyp der \“kalkreichen Niedermoore\“ (LRT 7230). Hier wächst das in Mecklenburg-Vorpommern stark gefährdete Sumpf-Herzblatt (Parnassia palustris) und weitere seltene Arten wie der Fieberklee (Menyanthes trifoliata) und Orchideen.

Maßnahmen für die Artenvielfalt

Ackerland
  • Reduktion von Striegeln und Hacken
  • Stoppeln Stehenlassen
  • Lichtäcker
  • Anbau von Luzerne-/Kleegrasgemenge (LKG)
  • Ruhephase in der Brutzeit im LKG
  • Stehenlassen von Teilflächen im (Luzerne-) Kleegras
  • Vielfältige Fruchtfolge
  • Kleinflächige Anbaustruktur
Grünland
  • Extensive Wiesen und Weiden
  • Einschränkung von Düngung
  • Verzicht auf Walzen + Schleppen
  • Ruhephasen in der Brutzeit
  • Stehenlassen von Teilflächen im GL
  • Spezielle Maßnahmen für wertvolle Biotope im GL
Landschaftselemente
  • Fläche der Landschaftselemente
  • Hecken
  • Altbäume und Totbäume
  • Besondere Offenlandbiotope
  • Säume und Feldraine
  • Gewässerrand-streifen und Schutzstreifen
  • Fließgewässer als Lebensraum
  • Stehende Kleingewässer
  • Periodische Vernässungen
Hofstelle
  • Ställe und Scheunen als Vogelhabitate
Ergebnisorientierte Leistungen - Vorkommen von Arten und Biotopen
  • Vorkommen wertgebender Tierarten
  • Vorkommen wertgebender Ackerwildkräuter
  • Artenreiche Äcker (Flora)
  • Artenreiches Grünland (Flora) und wertvolle Grünlandbiotope
  • Vorkommen wertgebender Pflanzenarten im Grünland

Standort

Mecklenburg-Vorpommern / Deutschland