Großer Feuerfalter

Der Große Feuerfalter (Lycaena dispar) fällt durch die leuchtend orange gefärbten Flügeloberseiten der Männchen auf. Die Weibchen sind unauffälliger bräunlich-orange gefärbt. Die Art gehört, wie auch der weiter verbreitete Kleine Feuerfalter, zur Familie der Bläulinge.

Lebensraum und Ökologie

Entscheidend für das Vorkommen des Großen Feuerfalters ist das Vorhandensein von Fraßpflanzen für die Raupen – dies ist in Nordostdeutschland vor allem der Fluss­-Ampfer (Rumex hydrolapathum). Daneben werden auch andere, „nicht-saure“ Ampferarten belegt wie der Krause Ampfer (Rumex crispus) oder der Stumpfblättrige Ampfer (Rumex obtusifolius).

Die Ansprüche des Fluss-Ampfers kennzeichnen auch den Lebensraum des Feuerfalters: Nasswiesen, Seggenriede und Gewässerufer mit hohen Wasserständen und zeitweilig überschwemmten Bereichen. Landwirtschaftlich genutzte Flächen werden häufig besiedelt, wenn Gräben mit hohen Wasserständen und Vorkommen des Fluss-Ampfers vorhanden sind, die nur extensiv gepflegt werden. Naturnahe, ursprüngliche Habitate in ausgedehnten Überschwemmungsgebieten von Flüssen sind heute kaum noch vorhanden, so dass die Falter auf diese „Sekundärlebensräume“ angewiesen sind. Wichtig ist auch ein gutes Blütenangebot für die erwachsenen Falter.

Der Große Feuerfalter hat in Deutschland zwei voneinander getrennte Verbreitungsgebiete im Nordosten sowie im Südwesten. Die erwachsenen Falter fliegen in Nordostdeutschland in der Regel in zwei Generationen mit Schwerpunkten im Juni und im August. Die Raupen überwintern angeheftet an Blattunterseiten der Ampferpflanzen.

Gefährdung

Der Große Feuerfalter gilt in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern als „stark gefährdet“, auf der gesamtdeutschen Roten Liste steht er in der Kategorie 3 („gefährdet“).

In landwirtschaftlich genutzten Lebensräumen ist die Art vor allem durch Entwässerung und intensive Pflege von Gräben gefährdet. Wenn im Herbst alle Böschungen gemäht und die Ufer geräumt werden, können die Raupen nicht überwintern.

Vorkommen auf den Projektbetrieben

Der Große Feuerfalter ist auf mehreren Projektbetrieben in Vorpommern und Brandenburg verbreitet, z.B. auf Usedom, in der Uckermark und im Spreewald. Er besiedelt dort vor allem Feuchtgrünland mit Gräben, an denen der Fluss-Ampfer vorkommt.

Welche Maßnahmen sind besonders zur Förderung des Großen Feuerfalters geeignet?

Wesentlich ist der Erhalt hoher Wasserstände an den Standorten des Fluss-Ampfers und ein geeignetes Nutzungs- bzw. Pflegeregime, das die erfolgreiche Entwicklung der Raupen ermöglicht. Dies bedeutet zum Beispiel, dass Gräben im Feuchtgrünland ab August bis zum Juni des Folgejahres nur einseitig oder abschnittsweise gemäht werden sollten.

Weiterhin sind alle Maßnahmen hilfreich, die das Blütenangebot in den Habitaten fördern.

Maßnahmen im Handbuch „Landwirtschaft für Artenvielfalt“:

  • G6.1    Stehenlassen von Teilflächen
  • G7       Überjährige Streifen
  • G8       Mosaiknutzung im Grünland
  • L8.3     Säume an Grabenrändern