G 4 Reduzierte Düngung

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G 4.2 N-Keine Düngung

Hohe Düngung ist eine der Hauptursachen für den Rückgang der Artenvielfalt im Grünland. Auf wenig gedüngten Flächen ist der Aufwuchs lichter. Davon profitieren viele Arten.

Was ist zu tun?

  • Keine Düngung, auch nicht mit Mist, Jauche, Gülle etc. (dauerhaft, mind. für einen Zeitraum von  5 Jahren)
  • Beweidung ist möglich
  • PK-Düngung nach Bedarf möglich

P und/oder K-Düngung kann z.B. auf kaliumarmen Niedermoorböden nötig sein, um die landwirtschaftliche Nutzbarkeit und Befahrbarkeit zu erhalten. Die Artenvielfalt bleibt davon meist unbeschadet. Sie wird teilweise sogar gefördert, wenn das Stickstoffangebot gering bleibt.

Sinnvolle Kombination: Ungedüngtes GL bietet gute Voraussetzungen für viele zusätzliche Maßnahmen (G 5 – G 20)


Wesentliche Ziele und Wirkungen auf die Artenvielfalt:

  • Erhöht den Artenreichtum von Pflanzen und vielen Tiergruppen
  • Bei geringer Nährstoffversorgung bleibt die Vegetation lückig, sodass konkurrenzschwache Pflanzenarten nicht verdrängt werden
  • Günstig für Insekten wegen des lichten Pflanzenwuchses; viele wärmeliebende Arten, z. B. aus den Gruppen der Heuschrecken, Tagfalter und Wildbienen, kommen nur in durchsonnten Pflanzenbeständen vor
  • Die reiche Insektenfauna bietet z.B. Wiesenvögeln gute Nahrungsgrundlagen; in lichterer Vegetation ist eine bessere Fortbewegung und Nahrungssuche möglich
  • Der geringere Pflanzenaufwuchs ermöglicht eine extensivere Nutzung (z.B. längere Mahdintervalle), was weitere positive Auswirkungen auf Artenvielfalt und Bruterfolg hat (vgl. G5)

Bestimmte Pflanzengesellschaften, insbesondere Trockenrasen und Pfeifengraswiesen, sind auf diese Maßnahme zwingend angewiesen. Sie spielen wirtschaftlich nur eine geringe Rolle, sind aber aufgrund des hohen Anteils von seltenen Arten naturschutzfachlich außerordentlich wertvoll

Welche Zielarten profitieren am meisten?

  • Grünlandflora
  • Insekten
  • Wiesenvögel

Geeignete Standorte:

  • gesamtes Grünland
  • besonders auf Niedermoor
  • bei schon relativ mageren Beständen

Wertung

  • gesamte Schlagfläche oder Teilfläche
  • für das Vorkommen seltener Pflanzenarten werden weitere Punkte in den E-Modulen vergeben (vgl. E 3)

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