L 5 Kleingewässer

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L 5 Kleingewässer

Kleine Gewässer und ihre Uferrandbereiche sind Lebensraum spezialisierter Arten wie Libellen und Uferpflanzen. Für Amphibien sind vor allem besonnte Flachwasserbereiche attraktiv. Kranich und Schreiadler halten sich gerne zur Nahrungssuche in der Umgebung auf.

Was ist zu tun?

  • Erhalt und Entwicklung von Kleingewässern (auch temporäre Gewässer, die jahrweise trocken fallen); Mindestgröße 20 m2
  • Kein Fischbesatz
  • Es müssen besonnte Flachwasserbereiche vorhanden sein; bei kleinen Gewässern ist die Südseite von höheren Gehölzen frei zu halten
  • Sicherung des Wasserhaushaltes; ggf. Rückbau von Drainagen; Wasserkörper sollte bis mindestens Ende Juli vorhanden sein
  • Möglichst kein Anbau von Hackfrüchten an umgebenden Hängen (Stoffeintrag)

Zusätzliche Maßnahmen:

Bei Beweidung: Teile der Uferbereiche sollten höhere Vegetation aufweisen; deshalb bei hohem Beweidungsdruck zeitweise/jahrweise Teile des Ufers auszäunen (L 6)

Bei Ackernutzung: Anlage von Schutzstreifen um die Gewässer (L 6); wichtig v. a. für die Rotbauchunke, die in der Umgebung der Gewässer übersommert; keine pflügende Bodenbearbeitung in der Umgebung (A 3)

In Trockenjahren ist die Pflugbearbeitung von (ausgetrockneten) Flachgewässern durchaus sinnvoll. Damit werden die Verlandung unterbunden und offene Flachwasserflächen gefördert. Vergleiche auch L 7.

Sinnvolle Kombinationen: Amphibienstreifen (L 6); Eingeschränktes Pflügen in der Umgebung (A 3); Reduzierte Düngung (G 4); Hochschnitt kleinflächig (G 10.2)


Wesentliche Ziele und Wirkungen auf die Artenvielfalt:

  • Laichgewässer für Amphibien wie Rotbauchunke, Laubfrosch, Knoblauchkröte; Vorteile von Kleingewässern für Amphibien: schnelle Erwärmung, reicher Pflanzenwuchs und geringer Feinddruck (Fische) für die Larven
  • Nahrungshabitat für Greifvögel (z.B. Rohrweihe, Schreiadler), Kranich und Fledermäuse
  • Lebensraum für Libellen und anderen Insekten; der Uferbereich wird z. B. gerne von Sumpfschrecken als Rückzugsraum genutzt
  • Brutbiotop für Wasservögel wie Schnatterente, Zwergtaucher oder Rothalstaucher

Der Artenreichtum steigt erheblich an, wenn neben offenen Wasserflächen eine gut ausgebildete Ufervegetation vorhanden ist und das Umfeld der Kleingewässer strukturreich ist und nur extensiv genutzt wird (Biotopkomplexe, vgl. L 6).

Welche Zielarten profitieren am meisten?

  • Amphibien
  • Insekten
  • Wasservögel
  • Greifvögel
  • Fledermäuse

Geeignete Standorte:

  • Gesamte Betriebsfläche

Wertung

  • Mindestgröße 20 m2 (permanente Gewässer) bzw. 200 m2 (periodische Gewässer)
  • Zusätzliche Wertung der Uferrandzone bei L 6 möglich

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