Ökohof Liescher

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Über den Betrieb

Der Ökohof Liescher befindet sich in der Nähe der Stadt Teterow in einer Wiesen- und Weidelandschaft des Naturparks Mecklenburgische Schweiz. Die Betriebsflächen grenzen direkt an den Teterower See und an den Schökelsee und stellen für viele Vogelarten ein wertvolles Rast- und Brutgebiet dar. Der Betrieb hat sich auf die Mutterkuhhaltung und die Schweinemast spezialisiert. Mit der Mutterkuhhaltung hat sich der Betrieb auf die ökologische, extensive Bewirtschaftung des Grünlandes spezialisiert, die für die Pflege des Ufergürtels des Teterower Sees und des Schökelsees von großer Bedeutung ist. Gleichzeitig leistet die ökologische Bewirtschaftung einen wichtigen Beitrag zur Verringerung von Nährstoffeinträgen in die umgebenden Seen und die angrenzenden Feuchtbiotope. Neben der Mutterkuhhaltung bildet die ökologische Schweinemast einen zweiten wichtigen Betriebszweig des Betriebes. Dabei kooperiert der Betrieb mit weiteren Biobetrieben in der Region, die die Mastferkel und z.T. auch das Futter an den Betrieb liefern.
Die Betriebsleiterin setzt auch in Zukunft auf die Landschaftspflege durch ökologische Mutterkuhhaltung und möchte diesen Betriebszweig weiter optimieren und je nach Verfügbarkeit weiterer Grünlandflächen, weiter ausbauen. Ein neuer Stall an der Hofstelle als Winterunterkunft für die Rinder ist bereits geplant und wird spätestens im Jahr 2015 gebaut.

126 ha, Grünland

Schweinehaltung, Rinderhaltung

1100 Schweine, 98 Rinder

Maßnahmen für die Artenvielfalt

Bestimmte Maßnahmen werden auf allen Grünlandflächen durchgeführt. Darüber hinaus werden spezielle Artenschutzmaßnahmen auf Teilflächen zusätzlich durchgeführt.

  • Grünlandbasis Basis (reduzierte Düngung)
  • Extensive Weide und Mähweide (extensive Bewirtschaftung)
  • Walzen / Schleppen nicht 15.3. bis 31.7.
  • Kompletter Verzicht auf Düngung auf bestimmten Flächen
  • Spätnutzung ab 15.7.
  • Überjährig ungenutzte Streifen
  • Teilflächen mit Spätnutzung
  • Kein Einsatz eines Knickaufbereiters und Umsetzung von Maßnahmen zur wildtierschonenden Mähtechnik
  • Hecken + Gebüsche
  • Feldgehölze und Baumhecken
  • Altbäume, alte Totbäume
  • Amphibienstreifen in KG + Grünland
  • Ungenutzte Offenflächen
  • Nisthilfen für Großvögel, Fledermäuse und den Weißstorch
  • Vogelhabitate in Ställen und Scheunen
  • Erhalt von ehemaligen Torfstichen als wertvolle Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten

Landwirtschaft und Artenvielfalt

Die Grünlandflächen des Ökohof Liescher liegen in einem sehr wertvollen Naturraum, teilweise in unmittelbarer Nähe zum Teterower See. Zu den Eigentumsflächen des Betriebes gehören auch ehemalige Torfstiche, die von dem Betrieb als zusammenhängendes Moorbiotop erworben wurden und durch die Umsetzung einer extensiven Weidewirtschaft auf den angrenzenden Flächen aufgewertet werden. Zur Förderung von Amphibien- und Feldvogelarten werden auf den Mähweiden zusätzliche biotopaufwertende Maßnahmen durchgeführt, wie etwa die Anlage von überjährigen Randstreifen entlang von Gräben und das Auslassen von Teilflächen bei der Grünlandmahd. Hierdurch wird die Strukturvielfalt erhöht und die Lebensraumbedingungen insbesondere für Vogelarten wie dem Braunkehlchen verbessert. Auf den Grünlandflächen am Schökelsee gelegen, wird durch eine zeitige Mahd im Frühjahr und dem Verzicht der Bewirtschaftung während der Sommermonate die Bewirtschaftung an die Bedürfnisse von wandernden Amphibienarten wie Rotbauchunke und Laubfrosch, gezielt angepasst.

Die Grünlandflächen, die sich am Ufer des Teterower Sees erstrecken, bieten aufgrund der Nutzung als Weide und durch die abwechslungsreiche Geländestruktur gute Brutbedingungen für Wiesenbrüterarten wie dem Kiebitz. Um die Brutmöglichkeiten für diese inzwischen stark gefährdete Vogelart gezielt zu verbessern, erfolgt die Erstbeweidung auf einem etwa 8 ha großen Teilareal erst im Sommer ab Mitte Juli. Dadurch bleibt dem Kiebitz aber auch anderen Wiesenvogelarten genügend Zeit ihren Nachwuchs groß zu ziehen.
Die Heumahdflächen des Betriebes wurden bisher noch ohne bestimmte Naturschutzmaßnahmen bewirtschaftet. Zukünftig werden entlang von ganzjährig wasserführenden Gräben bestimmte Areale als überjährige ungenutzte Streifen stehen gelassen. Diese unbewirtschafteten Streifen erhöhen die Strukturvielfalt und verbessern die Brutmöglichkeiten für das Braunkehlchen. Durch den Verzicht von Düngemaßnahmen werden gleichzeitig mögliche Nährstoffeinträge in den angrenzenden Graben vermindert und die Wasserqualität bzw. die Biotopqualität verbessert.

Kontakt

Zum Landgut 20 / 17166 Teterow