Rathfelder, Bernhard

Zurück zur Übersicht

Über den Betrieb

Der Betrieb von Bernhard Rathfelder liegt im Nordschwarzwald. Es werden zahlreiche Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung der Artenvielfalt umgesetzt. Durch die reduzierte Düngung auf allen Wiesen und Weiden sind die Bedingungen für artenreiches Grünland optimal. Der Betrieb wurde 2010 auf ökologischen Landbau umgestellt und ist Mitglied bei Bioland.

10ha Ackerland und 21ha Grünland

Mutterkuhhaltung, Rindermast

12 Mutterkühe, 22 Jungrinder, 6 Kälber

Maßnahmen für die Artenvielfalt

Auf dem Betrieb werden viele unterschiedliche Naturschutzleistungen erbracht. Die einzelnen Maßnahmen werden auf ausgewählten Flächen bzw. Teilflächen umgesetzt.

Ackerland
  • Reduktion von Striegeln und Hacken
  • Anbau von Luzerne-/Klee-Grasgemenge (LKG)
  • Mosaiknutzung im LKG
  • Kleinflächige Anbaustruktur
  • Mischfruchtanbau
Grünland
  • Extensive Wiesen und Weiden
  • Reduzierte Düngung
  • Verzicht auf Walzen
  • Ruhephasen in der Brutzeit im Grünland
  • Mosaiknutzung im Grünland
  • Schonende Mahdverfahren
  • Spezielle Maßnahmen für wertvolle Biotope im Grünland
Landschaftselemente
  • Streuobst
  • Besondere Offenlandbiotope
Hofstelle
  • Ställe und Scheunen als Vogelhabitate
  • Nisthilfen für Vögel
  • Nisthilfen für Insekten
Ergebnisorientierte Leistungen
  • Vorkommen gefährdeter Tierarten
  • Gefährdete Lebensraumtypen

Landwirtschaft und Artenvielfalt

Bei den Ölsaaten wird auf Striegeln verzichtet. Der reduzierte Einsatz des Striegels (mechanische Unkrautregulierung) fördert Ackerwildkräuter und schont die Nester der am Boden brütenden Feldvögel. Von der reichen Flora profitieren auch viele Insekten und der Feldhase.

Auf der Hälfte der Ackerflächen wird Luzerne-/Klee-Grasgemenge (LKG) angebaut. Flächen mit LKG, die nicht zu häufig gemäht werden, sind ein sehr gutes Nahrungs- und Bruthabitat für Insekten, Feldvögel, Greifvögel und Feldhasen. Sie liefern außerdem wertvolles Futter für die Nutztiere und bringen Stickstoff in den Betriebskreislauf. Diese Flächen werden mosaikartig genutzt. Die tägliche, kleinflächige Teilnutzung gewährleistet, dass verschiedene Wuchsstadien vorhanden sind. So finden Greifvögel mehr Nahrung und es bleiben immer Rückzugsräume für Kleintiere, Insekten und Niederwild.

Die kleinen Anbauflächen des Betriebes erzeugen viele Grenzlinien, die spezielle Lebensräume für viele Arten bieten. Feldvögel, Feldhasen und andere Tiere finden Ausweichräume bei landwirtschaftlicher Bearbeitung.

Fast die Hälfte der Grünlandflächen wird extensiv genutzt. Von dieser extensiven Nutzung profitieren viele Tier- und Pflanzenarten. Insekten bieten diese Flächen Lebensraum. Feldhasen, Greifvögel, Feldvögel und Fledermäuse finden hier ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Auch der Verzicht auf Walzen schützt die Nester von Feldvögeln und viele Insekten.

Alle Wiesen und Weiden werden nicht oder nur wenig gedüngt. Hohe Düngung ist eine der Hauptursachen für den Rückgang der Artenvielfalt im Grünland. Auf wenig gedüngten Flächen ist der Aufwuchs lichter. Davon profitieren Blütenpflanzen, Insekten und viele andere Arten.

Auf bestimmten Grünlandflächen werden in der Brutzeit ausreichend lange Ruhephasen eingehalten. Dadurch können Wiesenvögel ihre Bruten erfolgreich aufziehen. Wiesenpflanzen haben ausreichend Zeit zur Fruchtbildung und die Verluste von Junghasen werden reduziert.

Der Betrieb verzichtet komplett auf einen Mähaufbereiter. Moderne Mähaufbereiter beschleunigen das Anwelken des Mähgutes durch Quetschen. Die mechanische Bearbeitung tötet viele Insekten. Der Verzicht auf diese Aufbereitung erhöht die Überlebensrate der Tiere.

Insgesamt hat der Betrieb 110 Obstbäume. Streuobstbestände gehören zu den sehr artenreichen Lebensräumen, vor allem für Insekten und Vögel. Die Blüten werden von Wildbienen, Honigbienen und anderen Insekten besucht.

Außerdem sind besondere Offenlandbiotope in Form von Nasswiesen vorhanden. Diese Flächen bieten einen speziellen Lebensraum für Tiere und Pflanzen.

Auch auf der Hofstelle sind zahlreiche Nistmöglichkeiten für Brutvögel in und außerhalb der Ställe sowie an aufgehängten Nistkästen vorhanden. Auch die Wildbienen profitieren von Nisthölzern.

Kontakt

Bernhard Rathfelder / Hirsauerstraße 77 / 75382 Althengstett